05.-06.07.2019: KOSMONAUT FESTIVAL - Chemnitz - Stausee Rabenstein

14.07.2019
 

 

Das Wetter meint es anscheinend gut mit dem Kosmonaut Festival. Auch in diesem Jahr konnte man Gummistiefel und Regenjacke daheim lassen und lieber eine Badehose mehr einpacken. Denn der Stausee wartet wieder, dass 15 000 Menschen neben einem wundervollen Festival, auch den Weg ins kühle nass wagten. Die Tretboote waren natürlich auch wieder sehr gefragt. Wo sonst kann man auf einem See paddeln und einer guten Band lauschen?!

 

Eine Besonderheit in diesem Jahr war Kosmos Chemnitz am Donnerstag in der Innenstadt. Hier warteten über 100 Programmpunkte, an über 40 Spielorten und mit über 50 000 Menschen ab 10 Uhr bis teils spät in die Nacht.  Unter dem Motto #WirBleibenMehr wurde am 04.Juli die Innenstadt von Chemnitz belebt. Der Campingplatz des Kosmonaut Festivals sowie bereist ein Shuttelverkehr zwischen Hauptbahnhof und Stausee wurden dafür am Donnerstag gestartet. KOSMOS CHEMNITZ - WIR BLEIBEN MEHR präsentierte ein facettenreiches Programm, bei dem Musik, Kultur, Sport und gesellschaftlicher Dialog gleichberechtigt nebeneinander standen und jeder Form von Diskriminierung, Rechtsradikalismus und Rassismus eine Absage erteilten. Das Stadtbild war von allen Generationen geprägt und für jung und alt war etwas im Programm zu finden. Das Angebot um in einen offenen gesellschaftlichen Diskurs zu kommen, wurde genutzt. Bilder davon findet ihr hier.

 

 

FREITAG

 

Den Freitag konnte man mit dem ersten Podcast auf der Spotify Podcast Bühne mit MACHIAVELLI beginnen oder auf der Atominobühne mit Alli Neumann ins Festival starten. Wir entschieden uns für ALLI NEUMANN und wurden von ihrem alternativen Popsound nicht enttäuscht. Die Musikerin hat einen Charme dem man sich nicht entziehen kann und so war auch der Platz vor der Bühne sehr gut gefüllt. GRANADA aus Österreich eröffnete die Hauptbühne. Wer aktuell auf die Social Media Plattformen der Band schaut, entdeckt das sie ein neues Video veröffentlicht haben, welches in der Sauna gefilmt wurde. Davon gibt es auch zwei Varianten - zensiert auf YouTube und unzensiert auf Pornhub. Weiter ging es mit SERIOUS KLEIN, OG KEEMO und KEKE, die wir durch ein paar persönlichen Problemen leider nicht gesehen haben. 

 

Ab NURA waren wir wieder am Start und das ehemalige Mitglied von SXTN kam durch eine Tür in Form eines deutschen Passes auf die Bühne gesprungen und begann ihr Set mit „Ich bin schwarz“. Sie holte sich für ihren Song „Sativa“ eine junge Frau mit Joint auf die Bühne. Franni blieb kurzerhand das restliche Set mit auf der Bühne, tanzte, schnappte sich kurz auch das Mirko und sang und gliederte sich in die Show ein, als würde es sich so gehören. DIE NERVEN haben auf der Atominobühne mit ihrer rotzigen Rockmusik viel Staub aufgewirbelt. Guten Staub, denn es wurde viel gepogt und gesprungen vor der Bühne. 

 

Bei den LEONIDEN war kein Platz mehr vor der Bühne zu finde. Alle wollten die Band aus Kiel sehen. Sie haben sich in den letzten Monaten aber auch in die Herzen des Publikums gespielt mit ihrem einzigartigen Sound, der verschiedene Elemente der Musik verbindet. Hinzu kommt ihre unterhaltsame Social Media Auftritte und damit verbundenen Running Gags der Band. 

 

Auf der anderen Bühne durfte TUA ans Mic - ein Viertel der Band DIE ORSONS, welche im August ein neues Album auf den Markt bringen. Als Geheimer Headliner waren sie im Wettbüro aufgeführt. TUA begann sein Set mit dem Song Vorstadt und stand erst allein und dann mit Band auf der Bühne. Er selbst setzte sich ans E-Piano. E-Piano gab es danach auch auf der Hauptbühne. BOSSE durfte 75 Minuten mit seiner Musik füllen und natürlich stand Aki Bosse nicht alleine auf der Bühne, sondern hatte seine Band dabei. Das Publikum war textsicher und genoss das Set aus Hits vollkommen. SHAME aus Großbritannien packte im Gegensatz den Punk aus und es war wieder Zeit um zu pogen. Vor allem beim fotografieren viel nun in der einkehrenden Dunkelheit die Lichtshow mehr ins Auge.

 



Und dann wurde es auch Zeit - Zeit für den GEHEIMER HEADLINER auf den alle warteten und alle unterschiedliche Erwartungen hatten. Im Wettbüro standen wieder 20 Bands und Künster*innen zur Auswahl. ANNENMAYKANTEREI, DENDEMANN und ALLIGATOAH befanden sich auf den vorderen 3 Plätzen im Wettbüro. Auch MADSEN oder FEINE SAHNE FISCHFILET standen hoch im Kurs. Es war das Gesprächsthema des Tages und sollte auch am nächsten Tag noch Gesprächsthema sein. KRAFTKLUB kündigt wie gewohnt den Geheimen Headliner vor dem schwarzen Vorhang an. „Wer jetzt nicht tanzt, hat die Pop-Musik nicht verstanden.“ Dann fiel der Vorhang und 4 Leute mit Fahnen mit einem Lautsprecher darauf, betraten die Bühne. Spätestens nach der Ansage „25 years of Hardcore“ war klar, da kommt nun SCOOTER. Was viele eher als Witz auf der Liste im Wettbüro hielten, wartete nun 60 Minuten mit H.P. BAXXTER. Es wurde „Döp-Döp-Dödö-Döpdöpdöp“ und „Wicked!“ gebrüllt und sollte sich das Wochenende auch nicht mehr ändern. Jung und Alt feierten unter dem Motto „Always Hardcore“ und neben den viele Hits, war die Licht- und Pyroshow mit 

CO2, Feuereffekten und Bühnenblitzen ein Highlight. Mal schauen wie das Bookingteam um die Kraftklub Jungs das im nächsten Jahr überbieten möchten bzw das Niveau halten wollen, nachdem eine Legende auf der Bühne stand. 

 

Nach der Show von SCOOTER konnte man auf der Atominobühne noch zu FATONI gehen, welcher für KITSCHKRIEG eingesprungen ist, die krankheitsbedingt absagten. Neben neuen Tracks aus dem aktuellen Album ANDORRA, kam in der Hälfte es Sets JUSE JU mit auf die Bühne und beide performten ihre gemeinsamen Songs. Wer dann immer noch nicht genug hatte, konnte Beim Siggi, Kosmos Wash oder auf der Steinbühne beim DJ Glücksrad den Abend ausklingen lassen. 

 

 

SAMSTAG

 

Der Samstagmorgen stand unter dem Stern des Flunkyball Spiels zwischen KRAFTKLUB und VON WEGEN LISBETH, das VWL für sich entschied. Wer nicht live dabei war, konnte es über Instagram von VWL verfolgen. Auch ein morgendliches Campingplatzkonzert fehlte nicht. Diffus stellte OG KEEMO als Weckdienst zur Verfügung. Auf der Spotify Podcast Bühne warteten wieder vier Podcasts unterschiedlicher Themen. Politisch mit Feuer&Brot oder Gossip mit Klatsch&Tratsch. FLUT begann musikalisch auf der Atominobühne und PISH von der Band KAKKMADDAFAKKA eröffnete am Samstag die Hauptbühne. Neben eigenen Songs als Solokünstler gab es auch die ein oder andere Neuinterpretation eines Hits der Band. Mit AMILLI ging es auf der Atominobühne etwas seichter und nachdenklicher weiter.

Dann gab es wieder ordentlich Bass bei KELVYN COLT. Englischsprachigen Rap vom feinsten am frühen Nachmittag wartet auf das Publikum und bei CARI CARI gab es filmreifen Indiepop eines Duos. Der Platz vor der Hauptbühne füllte sich stark bei GIANT ROOKS, die nicht mehr ganz so der Geheimtipp wie vor zwei Jahren sind, sondern sich ein größeres Publikum erspielt haben. Bassist Luca bekam zum Geburtstag ein Ständchen vom Festivalpublikum und auch sonst waren die Besucher textsicher. 

 

 

Mit SWUTSCHER folgte wieder etwas Kontrastprogramm zum davor gehörten englischsprachigen Indie zu deutschem Rock mit einer Portion Westernfeeling. Dann war es Zeit für Disco und 70er Jahre Feeling. PARCELS brachten es mit zum Stausee. Eine Band die nicht die breite Masse ansprach. Die Zeit nutzten die meisten eher um sich mit leckerem Essen der vielfältigen Ständen zu stärken. Dabei war die Auswahl von leckerem Burgern, veganem Döner und Buritos breit aufgestellt. 

 

Gestärkt ging es mit FIL BO RIVA auf der Atominobühne weiter. Dieser begann sein Set vermutlich mit seinem bekanntesten Song „Go Rilla“. Mit der sympathischen Art hatte die Band einen schnell in seinem Bann gezogen. Sympathisch ging es mit VON WEGEN LISBETH auf der Hauptbühne weiter. Die Berliner Band bekam die Primetime und die Zeit des Sonnenuntergangs. Das Publikum war textsicher in den alten Songs wie „Sushi“ aber auch von den Songs der neuen Platte „sweetlilly93@hotmail.com" wie „Lieferandomann“.  Auf der Atominobühne JUGO ÜRDENS war der Rapper aus Österreich dran. 

 

Das Highlight und der Act auf den der Großteil des Publikums an diesem Tag besonders gewartet hat, waren KIZ. Mit dem einzigen Festivalauftritt in Deutschland wartet 75 Minuten Hass auf die Besucher. So wurde der Act veröffentlicht und was soll man sagen? KIZ begannen mit „Urlaub fürs Gehirn“ und feuerten einen Song nach dem anderen ab. Zwischendurch durften kleine Ansage natürlich nicht fehlen. Unter anderm rief Tarek Scooter dazu auf ihn zu adoptieren. „Käfigbett“ wurde von Maxim in Windel und blutverschmiert performt, wie man es von der letzten Tour kennt und auch ein kleiner Technischer Fehler bei „Der Durch Die Scheibeboxxer“ wurde gekonnt behoben und einfach acapella zu Ende gerappt. Am Ende des Sets durfte man sich auf das Feature mit Henning May freuen, dass schon vor 3 Jahren am Stausee erklang. Die Ankündigung auf neues Material blieb leider aus. 

 

 

Wer immer noch nicht genug hatte konnte bei BHZ, den DRUNKEN MASTERS oder auch bei der KARAOKE auf der Steinbühne den Festivaltag ausklingen lassen. Unsere Highlight des Karaokes war die gemeinsame Performens von Von Wegen Lisbeth und Blond mit dem Klassiker „Angels“ von Robin Williams. Schön das sie die beiden Bands wieder versöhnt haben, nachdem sie sich ein kleines Social Media Battle um die Kosmonautbesucher geliefert haben, da sie parallel auftraten. 

 

Die zwei Tage des Kosmonaut Festivlas waren mit bestem Wetter gesegnet, einem wundervollen und friedlichem Publikum, super Acts und einem tollen Rahmenprogramm mit demWeckkonzert, Minigolf, Herzblatt, Superbingo, Podcasts und Baden im Stausee. Wann genau der Interflug 2020 startet, ist aktuell noch nicht bekannt. Aber auch 2020 wird das Kosmonaut Festival wieder stattfinden. 

 

Hier seht ihr unsere Fotos des Festivals: Freitag | Samstag