26.06.2019: OUR LAST NIGHT, LONELY SPRING, BARBIE SAILERS - Bremen - Tower

03.07.2019
 

 

Während es tagsüber noch unglaublich heiß war, zeigte sich der Abend mit etwas kühleren Temperaturen und sorgte für ein sehr erträgliches Klima im Tower. So standen um kurz vor 20 Uhr kaum noch Gäste vor dem Venue, die meisten hatten sich bereits einen Platz vor der Bühne gesichert.

Überpünklich gegen 19.45 Uhr startete der erste Support. Die BARBIE SAILERS aus der Schweiz passten zwar Genre-Technisch ausgezeichnet in den Abend konnten qualitativ aber nicht überzeugen. Der Gesang (vor allem der Background-Gesang von Gitarrist Alex) waren mehr als einmal deutlich neben dem Ton, den sie wohl eigentlich treffen wollten. Trotzdem  schien die Band sichtlich Spaß zu haben und gab sich größte Mühe das Publikum für OUR LAST NIGHT anzuheizen.

Um 20.30 Uhr startete dann der zweite Support mit JAY-Z's "99 Problems" in Ihr Set. LONELY SPRING sind bei Sony Music/Columbia unter Vertrag, erinnern aber mehr an die Garagenband aus dem Nachbarort. Nicht so ganz erklärte sich mir, warum Sänger Jul Fuchs seine ersten Ansagen auf Englisch formulierte - dabei kommt die Band doch aus Passau. Später wechselte er dann zur deutsche Sprache. Vielleicht bemüht sich die Band nur jetzt schon "very international" zu sein, vergleichen Sie sich selbst laut Management doch schon mit Größen wie BILLY TALENT oder MY CHEMICAL ROMANCE. Musikalisch waren sie zumindest an diesem Band von besagten Bands weit entfernt. Sie zeigten einen Mix aus Gitarrenrock und Indie, gerade die ruhigeren Songs wollten jedoch nicht so richtig Stimmung aufkommen lassen. Zumindest bei ihrem neuen Song "Underwater" konnte das Quartett die Bremer überzeugen, den Refrain lautstark mitzusingen.

Noch schnell ein Bier geholt, alle schoben sich noch ein Stückchen weiter nach vorne und dann ging es los: um 21.30 Uhr betraten OUR LAST NIGHT die Bühne und starteten ihre Show mit "Bury The Hatchet" vom aktuellen Album  "Let Light Overcome". Von der ersten Minute an war klar: es war die richtige Entscheidung Bremen mit in die Tour einzubauen. Nicht nur dass das Konzert ausverkauft war, das Publikum feierte die Band ab den ersten Klängen und hörte erst nach der Zugabe auf mitzusingen. Mit "Same Old War" und "Ivory Tower" ging es temporeich weiter. Zwischendurch bedankt sich Sänger Trevor Wentworth immer wieder und wirkt sichtlich zufrieden. Nach "Demons" und "Prisoners" rief Wentworth dann zu einem Circle Pit auf - gar nicht so leicht im Tower, der bei Konzerten nur eine Kapazität von ca. 300 Besuchern hat. Trotzdem gaben die Fans ihr bestes und liefen zu "The Leap" artig im Kreis, so gut es eben ging. Wo wir gerade beim Thema Kapazität sind: die Location Tower in Bremen war die kleinste auf der gesamten Tour und während dies einerseits eine tolle Nähe zur Band ermöglichte wurde gleichzeitig auch sehr deutlich, dass die Tour auf größere Hallen ausgelegt war. Das Backdrop passte gerade noch so hinter die Bühne, die Lichtshow war für ein kleines Clubkonzert schon nahezu überdimensioniert und auch beim betrachten der Band, vor allem bei Sänger Trevor wurde immer wieder deutlich dass er es eigentlich gewohnt ist mehr Platz zu haben um sich auf der Bühne auszuleben. So stand er auf seinem kleinen Podest auf der Bühne und nutzte dort jeden Quadratmillimeter für Bewegung. Auch wenn es in Bremen oft schwierig ist mit Metalcore / Post-Hardcore Bands größere Hallen zu füllen wird dies sicher die letzte Möglichkeit gewesen sein OUR LAST NIGHT in so einem kleinen Rahmen zu erleben. Die Band schien dies jedoch nicht zu stören, sie erzählten fröhlich dass sie schon lange nicht mehr in so einer kleinen Halle aufgetreten sind, sie die Stimmung aber absolut fantastisch fänden.

Ohne Zugabe wurden OUR LAST NIGHT natürlich nicht entlassen. Handylichter und tatsächlich auch noch einige Feuerzeuge werden in die Höhe gereckt  und sowohl die Band als auch das Publikum gaben bei "Sunrise" noch einmal alles.  Gegen 23 Uhr endete der Band mit einer zufriedenen Band und vielen glücklichen Fans.

 

Setlist (ohne Gewähr):

1. Bury The Hatchet

2. Same Old War

3. Tongue Tied

4. Ivory Tower

5. Humble

6. Demons

7. Prisoners

8. Road To The Throne

9. The Leap

10. White Tiger

11. Dark Storms

12. Home

13. Soul Speak

Zugabe:

14. Sunrise