Plattenkritik

Dark Fortress - Ylem

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Release Date: 25.01.2010
Datum Review: 07.01.2010

Dark Fortress - Ylem

 

 

"Im Gegensatz zu DARK FORTRESS' letztem Album, „Eidolon”, ist „Ylem” kein Konzeptalbum im eigentlichen Sinn. Dennoch zieht sich ein übergeordnetes Thema durch alle Songs: die Beschwörung des Todesprinzips aus verschiedenen Perspektiven."

Wenn eine Band den an sich begrüßenswerten Weg der Weiterentwicklung einschlägt, dann sind zwei Dinge von großer Bedeutung: Authenzität und ein überzeugendes Resultat! Beides vereinen DARK FORTRESS auf ihrem neuen Album "Ylem". "„Ylem“ ist der Begriff für den Zustand der Elemente vor dem Urknall. In der Alchemie ist es der Urstoff, aus dem alles erschaffen wurde. Die Rückkehr zum Zustand des „Ylem“ bedeutet damit automatisch das Ende von allem, was jetzt existiert." Vergleichbar ist das sechste Release der Landshuter nicht mit dem direkten Vorgänger "Eidolon", sondern mit "Séance", denn "wo “Eidolon” wie ein kompaktes Projektil einschlug und präzise tötete, loten DARK FORTRESS die inhärente stilistische Vielfalt der Band weiter als je zuvor aus." Dabei steht zu Beginn mit dem Titeltrack ein klassisch gehaltenen Black/Death Track, der an NECROPHOBIC und DISSECTION erinnert. Einen klassischen Black Metal Track gibt es auf diesem Album ansonsten nicht mehr, wenn noch Hochgeschwindigkeit, dann in Form eines Black'N'Roll Kommandos im Stile der letzten DARHTHRONE. An diesen Referenzen wird bereits deutlich, in welchen Sphären sich DARK FORTRESS anno 2010 befinden. Dann kommt mit "As The World Keels Over" die große Überraschung, denn ab hier wird "Ylem" mit wenigen Ausnahmen doomig, hypnotisch, psychotisch und tonnenweise intensiv. Fast scheint es, als hätte MY DYING BRIDEs "Turn Loose The Swans" ein Stelldichein beim Studioaufenthalt gegeben. Aber gerade diese ergreifende Erhabenheit der langsamen, walzenden Tracks und die dabei erstrahlende Finsternis tragen fast avantgardistische Züge und sind nicht mehr ursprünglich Black, sondern neuzeitlich Dark. DARK FORTRESS machen nicht den Fehler, sehr auf Synthies zu setzen, diese sind spärlich, aber wirkungsvoll dahingehend eingesetzt worden, Fiesheit in das Material zu tragen. Die stilistischen Visionen werden dann noch durch das Artwork von Stephen Lenfestey manifestiert. Mit dem abschließenden "Wraith" kratzen DARK FORTRESS sogar am balladesken, ein ergreifender Refrain wird durch eine wunderschöne Klarstimme getragen. Und hier zeigt sich, dass der seit 2007 für DARK FORTRESS agierende und wegen der recht monotonen Leistung auf "Eidolon" stark kritisierte Sänger Morean ein Glücksgriff war, da er durch seine sehr variabel eingesetzte Stimme diverse Stimmungen transportiert und "Ylem" erst die nötige Intensität und Dichte verpasst. DARK FORTRESS haben ein anspruchsvolles Album geschaffen, dass für jeden Liebhaber Grenzen sprengender Musik ein Pflichtkauf darstellen sollte.

Tracklist:
01. Ylem
02. As The World Keels Over
03. Osiris
04. Silence
05. Evenfall
06. Redivider
07. Satan Bled
08. Hirundineans
09. Nemesis
10. The Valley
11. Wraith

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Clement

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Ich fühle mich zu alt