Die Band, dessen Album „Worlds Apart“ 2005 in der Visions zum Album des Jahres gekürt wurde, und die Band, welche schon immer aufgrund ihres verspielten, wilden und die alten Art-Rock-Helden der 70er zitierenden Stils Staub aufwirbeln konnte, ist zurück – zum siebten Mal. Und nicht minder verspielt wie jeher. Klar: Back to the Indie-Roots heißt es seit dem letzten Album überall, doch wurden …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD jemals so wirklich dieser einfachen Kategorisierung gerecht? Das 16-minütige „Toa Of The Dead Part Two: News From Another Planet“ oder der generell die meiste Zeit recht freie Songverlauf spricht zumindest auf diesem Album eine andere Sprache. Höchstens der (nicht nur stimmlich) dezent an PHIL COLLINS erinnernde Opener „Pure Radio Cosplay“ oder die darauffolgende Single-Auskopplung „Summer Of All Dead Souls“ werden der Einfachheit dieses Etiketts aufgrund ihrer Eingängigkeit einigermaßen gerecht, doch schon hier weisen einige Parts eine gewisse Unruhe auf. Eine Unruhe, die nach mehr verlangt; nach Ausbrüchen, nach Eskapaden. Das können wie in „F. The Wasteland“ gerne ruhigere, verträumtere Fluchtversuche sein, bei welchen man in der Tat im Zuge all der Schönheit für einen Moment die Augen schließen und alles Schlechte in der Welt vergessen kann. Aber auch flotte und vor Freude an der Sache nur so strotzende Achterbahnfahrten rein instrumentaler Natur wie in „K. The Fairlight Pendant“ werden bestritten, bei dessen Qualität sich schnell der Vergleich zu den (großartigen!) MOTORPSYCHO aufdrängt. Spätestens im eben genannten, 16-minütigen „Toa Of The Dead Part Two…“ wird die geistige Nähe zu alten Helden wie PINK FLOYD (auf „The Dark Side Of The Moon“) deutlich, und man fragt sich: Woher nehmen die bloß all diese Ideen? Vielmehr sollte man dem Hörer besser da auch gar nicht vorweg nehmen, denn „Toa Of The Dead“ ist ein Gesamtkunstwerk welches darauf wartet, individuell entdeckt und erlebt zu werden. Und so oft man diese Phrase auch schon lesen durfte: Im Falle …AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD trifft sie auch bei Album Nummer sieben mitten ins Schwarze.
Tracklist:
1. A. Introduction: "Let's Experiment"
2. B. Pure Radio Cosplay
3. C. Summer of All Dead Souls
4. D. Cover the Days Like a Tidal Wave
5. E. Fall of the Empire
6. F. The Wasteland
7. G. Spiral Jetty
8. H. Weight of the Sun (or the Post-Modern Prometheus)
9. I. Pure Radio Cosplay (Reprise)
10. J. Ebb Away
11. K. The Fairlight Pendant
12. Tao of the Dead Part two: Strange News From Another Planet