Der Aufschwung australischer Bands geht weiter. Nach Deez Nuts, Carpathian und The Amity Affliction könnte nun mit DREAM ON DREAMER eine weitere Band aus Übersee aufs Parkett kommen.
Die 6 Jungs aus Melborne spielen Post-Hardcore und haben ihren Ursprung im Jahr 2009. Aus diesem Jahr stammt auch ihre hervorragende Debut-EP „Hope“, die via Boomtown Records veröffentlicht wurde.
3 Jahre und einen Plattendeal mit Rise Records später, steht jetzt ihr Debutalbum mit dem wunderschönen Namen „Heartbound“ in den Startlöchern.
Für DREAM ON DREAMER kann dies nun die Chance sein, aus den nationalen Gefilden in die internationale Musikszene einzusteigen, oder sich ins Aus zu katapultieren.
Das erste Manko, das gleich zu Beginn des Albums auffällt, ist der etwas veränderte Gitarrensound. Aufgenommen wurde bei Cameron Mizell (Memphis May Fire; Woe, Is Me) und leider blieb das nicht ganz ohne Folgen. DREAM ON DREAMER klingt im Jahre 2011 leider nicht mehr so selbstständig, wie man es noch auf der Hope EP tat.
Die klaren und wunderschönen Gitarrenmelodien, die den Erstling ausmachten, gehen nun etwas unter, es scheint als füge man sich in den Rise Records Pool ein.
Eröffnet wird „Heartbound“ nach dem hinführenden Intro mit „Yourself As Someone Else“, ein durchschnittlicher, solider Song, der den Sound der Jungs wiedergibt.
Darauf folgt die erste Single „Downfall“: Der fehlt die Einzigartigkeit, die Genialität, die DREAM ON DREAMER früher ausmachten. Für mich somit ein absolut ungeeigneter Song für eine Singleauskoppelung.
Herausstechend ist jedoch „A Path Of Its Own“, ein härterer Track auf dem Debüt und zudem der mit Guestvocals von Matthew Wright (The Getaway Plan) versehene Song „To The Lost“. Seine Stimme hebt sich gut von der Marcel Gadacz ab.
In den weiteren Songs gibt es eine Mischung aus brachialen und weicheren Tracks. Am Ende von „Heartbound“ angekommen, hat man doch im Vergleich mit der Vorgänger EP das Gefühl, DREAM ON DREAMER seien etwas an ihren Potential erstickt.
Insgesamt nähern sich Gitarrenriffs und Elektrosampels mehr an einen Sound, wie ihn ATTACK! ATTACK! Spielen, an. Die Leistung ist für das gespielte Genre gut, aber nicht so herausragend, um sich aus dem vollen Bandpool von Bands mit Elektronika-Einflüssen hervorzutun. Der Funken Ambiantflair, der die Australier ausmachte, ist fast erloschen. Aber auch aus einem kleinen Funken kann eine große Flamme werden.
Die Spannung bleibt, wo sich DREAM ON DREAMER hinentwickeln, nun sind die jedenfalls im Mittelfeld angekommen.
Tracklist:
01. I
02. Yourself As Someone Else
03. Downfall
04. A Path Of Its Own
05. For What You Believe In
06. Taking Chances, Breaking Free
07. Blinded
08. To The Lost (Featuring Matthew Wright of The Getaway Plan)
09. Come Home True Love
10. Lifestream
Total length: 35.08