Plattenkritik

I Build Collapsible Mountains - Songs From That Never Scene

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Release Date: 14.09.2012
Datum Review: 13.09.2012

I Build Collapsible Mountains - Songs From That Never Scene

 

 

Herbst, fallendes Laub, Regen, Wind, kalt, Cocooning, Sofa, Decke, Kissen, Kekse, Tee, Singer/Songwritermusik, Liebeskummer, Taschentücher. Passt, Review fertig. Super! Zu dieser Jahreszeit fällt es einmal mehr schwer, für die Schwemme von depressiver Schietweddermusik die passenden und den Künstlern angemessene Worte zu finden. Dennoch sollte man Luke G. Joyce ein paar mehr der wärmenden Kräuterteeworte schenken.

Aus Edinburgh dieses mal also. Singer/Songwriter in düsteren, tiefen Gefilden, wie es wenige schaffen, vielleicht am ehesten Robin Proper- Sheppards aka SOPHIA. Allerdings klingt I BUILD COLLAPSIBLE MOUNTAINS puristischer. Das Cover des Platte verät es schon visuell. Keine großartigen Geigen, Klaviere oder ähnliches. Lediglich eine sehr vollmundige, wohlklingende, keineswegs resignierte Stimme und eine Gitarre. "Carousel" bestätigt düstere Themen von Entfernungen in und aus Beziehungen. Songs eben, die gut zu den kommenden sechs Monaten passen, in welchen man sich von der Leichtigkeit des Sommerkleides verabschieden muss. Passend dazu wirklich Kerzen und Tee. Das Ganze nicht unbedingt kuscheltauglich im zweisamen Sinne.

Als sparsam eingesetztes Schlagwerk dient der Corpus der Gitarre. Beste Unpluggedkunst, die auch ohne Elektronik bei oben genanntem Kerzenschein funktionieren würde. Herzgeschichten, Schmerzgeschichten. Schöne Musik. Keineswegs hört sich das Ganze nach Einheitsheulsusenbrei an. Vielfalt zwischen den Songs wird kreiert mit allem was eine Akkustikgitarre an Möglichkeiten zu bieten hat. Spannungsbögen im Rahmen der passenden Möglichkeiten in Form von Rhythmus, Lautstärke, Itensität und Untermalung wechselnd von Stimme, mal von Saiteninstrument im Fokus. Angeschlagene Akkorde bis sanftes Gezupfe. Und dass solcherlei Spannungsbögen auch bei einem solch weichem Stil und innerhalb von viereinhalb Minuten nicht langweilig werden, stellt spätestens "Stressing For Midnight" klar. Wer es filigraner mag sei mit "Promenades" gut beraten. Wie ein Herbstspaziergang nunmal so ist: Vom Donnerwetter in den Sonneschein mit Blätter tanzen lassender Brise.

Vielfalt, Abwechslung, Wohlgefallen, Seelenstreichler, was braucht ein solches Album mehr? Die Singer/Songwritersaison ist hiermit eröffnet.

Tracklist:
1. Songs From That Never Scene
2. Carousel
3. The Method Actor
4. When You Forget The Knifes
5. An Exit
6. Stressing For Midnight
7. Her To Him
8. Double Dares
9. Promenades
10. Swan Song

Autor

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Jule

Autoren Bio

wäre gern teil einer postfeministischen emopunkband/ verbalprimatin/ kuchenveganerin/ ich kann mir keine songtitel merken, selbst die meiner lieblingssongs vergesse ich.../ ich bin nicht betrunken, ich bin immer so/ fraujule.blogspot.de