Aus dem Herzen Floridas meldet sich ein Fünfergespann namens A DAY TO REMEMBER erstmals zu Wort. Indianola Records hat das Potential der Band erkannt und veröffentlicht den Longplayer "And Their Name Was Treason" unter ihrer Fahne. Es ist unglaublich, was die junge Band musikalisch auf Plastik gebannt hat. Derbster, düsterster Hardcore mit wütendem Geshoute, welches fast in Growls übergeht trifft binnen Sekunden auf zuckersüßen poppigen Emosound. Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit bis die im Emocore Genre aufeinandertreffenden Gegensätze aus Melodie und Aggression immer stärker in beide Richtungen getrieben werden A DAY TO REMEMBER haben dies jedenfalls optimal gelöst und entflüchten so dem derzeit herrschenden Einheitsbrei bei dem es einem immer schwerer fällt die einzelnen Bands auseinander zuhalten.
Der Opener "Heartless" geht gleich rau und knüppelnd in die Vollen und verscheucht Weichspülfans aus dem Raum bevor mit einem kurzen Break auf einmal eine mitreißende Melodie aus dem Hut gezaubert wird und Frontmann Jeremy Mckinnon die Herzen schmelzen lässt. Es folgt ein nackenbrechender Moshpart für den Pit bevor der Song langsam verebbt. Anschließend gibt man sich versöhnlicher und legt einen ordentlich, rockenden Smasher mit "Your Way With Words Is Through Silence" vor. Bei einer derart brodelnden und vielseitigen Szene wie der Floridas, ist es kein Wunder, dass sich aufstrebende Bands die besten Elemente von Größen wie SHAI HULUD, POISON THE WELL (zu ihren glorreichen Zeiten) und melodischeren Bands wie FURTHER SEEMS FOREVER zusammenklauben. A DAY TO REMEMBER haben dies getan und ihre eigenen Sound kreiert, der sich verdammt gut anhört. Abwechslungsreich geht es also durch die einzelnen Stationen des Albums welches sich keine Ausfälle erlaubt und selbst mit der Akustikballade "You Had Me At Hello" punktet. Pop Mosh bester Güte der durchweg Spaß macht.
Torben: 9/10
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Spritzer 18 Visions und stellt verwundert fest ... hey diese Mixtur klingt ja wie A DAY TO REMEMBER . Nicht das genannte Bands schlecht wären keineswegs auch ADTR machen ihren Job wirklich gut und moshen was das Zeug hält.
Genre Fans werden sicherlich den einen oder anderen Moment der Freude erleben aber mal wirklich für mich klingt die Platte insgesamt doch zu sehr wie alles andere aus dem Bereich. Cleaner Gesang trifft auf böse Growls , Punkhooks treffen auf Moshparts und Florida wird wahlweise gegen Schweden eingetauscht. Es wird gelitten , getrauert manchmal ein wenig verzweifelt und der Wut freien Lauf gelassen aber es berührt mich nicht. Die Songs sind zu gleich , die Stimmenvariation zu gering und alles extrem vorhersehbar. Die Produktion ist klar, druckvoll und die Songs im einzelnen sehr gut und effektvoll ausarrangiert jedoch so gar nicht meine Tasse Tee. Ich weiß das es schwer ist etwas " neues " oder " innovatives " zu machen aber der Wahlspruch besser gut geklaut als schlecht erfunden war letztes Jahr. Da die Band definitv Potential hat hoffe ich für den nächsten Release das mehr A DAY TO REMEMBER auf der Platte sein wird. Anchecken sollte man Track 6 : "You should have killed me when you had the chance " und Track 9 " 1958 " meine Favorites.
Björn: 06/10