DEAF HAVANA schaffen es auf "All These Countless Nights" hymnenartige Rock-Stücke an den Hörer zu bringen. Zwar ist das nicht sonderlich innovativ oder überraschend, aber DEAF HAVANA klingen modern ohne ihre Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Die Stimme von James Veck-Gilodi ist überdies über jeden Zweifel erhaben.
Das Album startet im flotten Tempo. "Ashes, Ashes" lädt zum Tanzen ein, wirkt dabei unaufdringlich, bleibt aber auch nicht wirklich im Gehörgang kleben. Anders sind da die anschließenden "Trigger" und "L.O.V.E.". Vor allem "Trigger" klingt bereits beim zweiten Hören unfassbar vertraut. "Happiness" nimmt dann zum ersten Mal richtig Druck vom Ventil. Die eingängige Nummer stellt die gefühlvolle Ader von DEAF HAVANA deutlich unter Beweis und kann dem ein oder anderen sicherlich Gänsehaut auf die Unterarme zaubern.
Insgesamt muss man der Platte lassen, dass sich dort nicht ein wirklich schlechter Song tummelt. Allerdings erfinden DEAF HAVANA das Genre auch nicht neu. Songs wie "Trigger", "L.O.V.E." und insbesondere "Pretty Low" dürften das Herz eines jeden (Alternative) Rock Fans jedoch deutlich höher schlagen lassen. Mit "Sing", dem vorletzten Track der Scheibe klingen DEAF HAVANA zu Beginn sehr nach U2. Ob ich das nun gut oder schlecht finden soll, kann ich nicht abschließend beurteilen. Im Verlauf des Songs drücken die Briten eben diesem Song jedoch noch ihren Stempel auf und lassen keinen Zweifel daran, welche Band man sich gerade anhört.
Auch über die Produktion des Albums gibt es nichts zu meckern. Ordentlich abgemischt und die markante Stimme von James Veck-Gilodi immer schön im Vordergrund. So sollen DEAF HAVANA anno 2017 klingen. Live werden die Songs sicherlich nochmal einmal etwas mehr kicken. Bis man die Band jedoch wieder auf einer Bühne sehen wird, darf man bei "All These Countless Nights" bedenkenlos auf "Play" drücken.