Dies ist das Gesicht einer neuen U.S. amerikanischen ‚Schöpfung’: „Genesis“, ein abartiger Hybrid aus Grind und Death, der technisch anspruchsvoll und mit Atmosphäre aufwartet. Die fünf Cowboys aus Arizona konnten durch Networks wie MySpace im Jahre 2006 mit nur vier Onlinesongs auf Tour gehen und erfreuten sich innerhalb kürzester Zeit großer Aufmerksamkeit und das nicht zu Unrecht. „Genesis“ beinhaltet zehn Songs, die sich durch alle Klischees oben genannter Stilrichtungen kämpfen, ohne verkrampft und desorientiert zu wirken. Blastbeats, Midtempiparts und die typisch disharmonischen Gitarren geben sich die Hände und bitten auf dem ersten Album der Band zum Tanz. Nach der erfolgreichen EP „Doom“ schaffen es die Revolverhelden dem ganzen noch eine Krone aufzusetzen und maximieren ihre Fertigkeiten und das Endprodukt ist ein homogen, teilweise etwas zu eingängig klingendes, aber rockendes Stück Metal. Von dem Doom angehauchten, beinahe balladesken ‚The Divine Falsehood’ bis hin zu dem Berserker Opener ‚Bearing The Serpents Lamb’ eine Platte, die sich jeder Fan von neu ausgerichtetem Metal, wie THE BLACK DAHLIA MURDER, MISERY INDEX und WILLSCHREY, aber auch der alten Riege SUFFOCATION, MALEVOLENT CREATION oder CANNIBAL CORPSE, zulegen sollte.
Der Sound wurde von Cory Spotts und dem Grammy Gewinner Andy Sneap gemixt, der auch schon die kreativen Ergüsse von OPETH oder MEGADETH vor die Regler bekam. Das heißt wir haben es hier mit einem tiefen, aber keineswegs komprimierten Sound zu tun. Die Gitarren sind wuchtig und fett, aber weder übersteuern sie bei höherer Lautstärke, noch sprengen sie die Boxen, sodass am Ende nur noch undefinierbarer Soundmatsch aus den Speakern kommt. Definitiv druckvoll auch der Bass. Das Drumkit wurde etwas flacher gemischt und gibt dem Tieftöner Platz sich im unteren Schwingungsbereich auszutoben. Das Schlagzeug besitzt dennoch Drive, ohne dass die Doublebass zu laut nach vorne gemischt wurde, wie es bei neueren Alben teilweise der Fall sein kann.
Das technische Können der Band ist gut, aber nicht überraschend umwerfend, wie beispielsweise CC, TDM oder TEARS OF DECAY. Diese Bands sind nicht nur streckenweise rhythmisch schneller, sondern auch noch eine Spur abwechslungsreicher. Doch es ist erst das Debüt der Kuhjungen und dafür sind schon verdammt sattelfest.
Was meiner Meinung nach JOB FOR A COWBOY fehlt, ist ein Hit auf dem Album. Ein Song, der unter allen anderen hervorsticht und sich an die Spitze setzt und das Leittier in der Herde wird. Ein Stück was dafür vielleicht in Frage käme das Zugpferd zu mimen, wäre ‚Martyrdom Unsealed’, da dieses Lied grob alles in 2:33 Minuten bietet, was man von dem Album erwarten kann. Was mir gut gefiel ist die Stimme von Johnny. Sie ist tief, hat einen guten Klang und erinnert an Glen Benton von DEICIDE. Johnny kann die Worte seiner Texte in verhältnismäßig zügiger Lautstärke abspulen und trotzdem verständlich artikulieren. Der Soundtrack zu dem Tex-Hex gegen Marshall Bravestarr reiten würde.
Tracklist
1. Bearing the serpents lamb
2. Reduced to mere filth
3. Altered from catechization
4. Upheaval
5. Embedded
6. Strings of hypocrisy
7. Martydom Unsealed
8. Blasphemy
9. The divine Falsehood
10. Coalescing prophecy