Jacob Bannon und Tre McCarthy haben in letzter Zeit ein schon fast beängstigend gutes Händchen bewiesen, was die Auswahl ihrer neuesten Signings betrifft. Im Falle TRAP THEMs möchte man fast darauf wetten, dass der CONVERGE-Kreischer und Totenkopfzeichner Bannon höchstselbst den Vierer zu Deathwish Inc. geholt hat, klingt die Band doch wie ein tollwütiger Bastard einiger seiner Lieblingsbands.
Auf dem Lieblingsmixtape von TRAP THEM dürften sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Songs von CURSED, ENTOMBED, NASUM und BLACK FLAG befinden. Das Merkmal, welches genannte Bands auch, wenn sie unterschiedlichen Genres zugerechnet werden im Inneren zusammenhält ist ein roher, reduzierter Sound, der ohne Effekthaschereien pure Wut transportiert. Die von der Band gewählte Beschreibung "grindcore rock n roll with the soundlight studio sound" passt somit wie die knöcheltättowierte Faust auf´s ohnehin schon blaue Auge. Die Melodien, die alte DISMEMBER und ENTOMBED-Platten auszeichneten, liegen hier erstmal unter einer tiefschwarzen, chaotisch-kreischenden Wall of Sound beerdigt und müssen freigeschaufelt werden. Sie sind aber zweifellos da. Auch textlich machen TRAP THEM keine Gefangenen. Zeilen wie "and they´ll send you to the end of the line, you can live your days like I´ve fucked my nights with a death march on our minds" zeugen jedenfalls nicht gerade von einem ausgeglichenen Charakter Ryan John McKenneys. Wobei der TRAP THEM Sänger es durchgängig vermag den Texten eine unaufgesetzt wirkende poetische Note zu verleihen.
In Anbetracht des Artworks bleibt uns Mr. Bannon zum Schluss lediglich zu folgender Frage eine Antwort schuldig: wie viele Variationen eines Totenschädels verträgt der durchschnittliche Metal-/Hardcore-Hörer?!
Tracklist:
01: Day Thirteen - The Protest Hour
02: Day Fourteen - Pulse Mavens
03: Day Fifteen - Citizenihilist
04: Day Sixteen - The Iconflict
05: Day Seventeen - Wafers And Wine Of Sandblast Times