Plattenkritik

Turnstile - Nonstop Feeling

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Info

Release Date: 24.02.2015
Datum Review: 21.04.2015
Format: CD Vinyl

Tracklist

 

1. Gravity
2. Drop
3. Fazed Out
4. Can't Deny It
5. Bleach Temple
6. Bad Wave
7. Blue By You
8. Out Of Rage
9. Bring It Back
10. Addicted
11. Love Lasso
12. Stress

Turnstile - Nonstop Feeling

 

 

Zugegeben, dieses Review kommt viel zu spät. Eigentlich ist doch schon alles gesagt über das famose Debüt-Album von Baltimores TURNSTILE, trotzdem darf ein Überflieger wie „Nonstop Feeling“ hier nicht einfach unkommentiert bleiben.

Mitreißend waren TURNSTILE ja schon immer. Der furiose Intro-Song auf ihrer zweiten EP „Step To Rhythm“ deutete bereits das musikalische Potenzial dieser Band an, welches sich jetzt auf „Nonstop Feeling“ vollends entfaltet. TURNSTILE klingen so bunt wie das Artwork und so spielfreudig wie der Titel es nahe legt. Fest steht: so eigenständig und abwechslungsreich präsentiert sich aktuell keine andere (klassische) Hardcore-Band. Zwar teilen TURNSTILE ähnlich energisch aus wie DOWN TO NOTHING, doch erinnert „Nonstop Feeling“in erster Linie an  Crossover- und Indie-Bands der 90er. Ein gutes Beispiel dafür ist das eingängige „Can’t Deny It“, das mit seinen beinahe gerappten Vocals und dem melodischen Refrain mehr als einmal an SHELTER zu „Mantra“-Zeiten denken lässt. Sicher, das Album beinhaltet auch ganz klassische Hardcore-Songs, wie z.B. „Drop“, doch prägen tun die knapp 30 Minuten Spielzeit in erster Linie andere Einflüsse. Während das hochmelodische „Blue By You“ stark an 90er Grunge-Bands denken lässt, verneigt sich das darauffolgende „Out Of Rage“ überdeutlich vor RAGE AGAINST THE MACHINE. Versehen mit einem ähnlichen Spannungsaufbau wie „Killing In The Name“ dürften bei dem Song live gewaltig die Fetzen fliegen. Ob das alles zusammenpasst oder gar genrekompatibel ist, scheint TURNSTILE wenig zu interessieren – und genau das ist ihre größte Stärke. Sie lassen ihren Ideen einfach freien Lauf und herauskommen tun immer wieder hochgradig eingängige Songs, die einfach mitreißen. Der einzige Plan, der dabei zielstrebig verfolgt wird: Spaß haben. Selbst die beiden Instrumentale „Bleach Tempel“ und „Love Lasso“ funktionieren ganz hervorragend, weil sie eben nicht (wie bei vielen anderen Bands) einen unangenehm gewollt klingenden Bruch erzeugen, sondern das Album als gesamtes schlicht besser machen.

Wie auch ANGEL DU$T haben sich TURNSTILE von Producer-Legende Brian McTernan den perfekten Sound verpassen lassen. Und genau wie ANGEL DU$T sind sie mittlerweile weit mehr als nur ein Side-Project von TRAPPED UNDER ICE. Von einem zukünftigen Klassiker zu sprechen ist immer etwas hochtrabend und pathetisch, aber „Nonstop Feeling“ hat alle Voraussetzungen, um noch sehr lange nachzuhallen.

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Sascha

Autoren Bio

http://www.shocksmusic.bandcamp.com