Kein Bock auf Nazis in Hamm hieß das Motto am vergangenen Samstag bei einem Konzert der örtlichen Antifa-Gruppe im Hammer Hoppegarden. Die Veranstalter wollte mit diesem Titel ein deutliches Zeichen gegen Rechts setzten, da vor allem in den letzten zwei Jahren sich eine sehr umtriebige und gewaltbereite Kameradschaftsstruktur in der Lippestadt organisiert hat die leider immer noch von weiten teilen der Lokalpolitik gerne ignoriert wird. Ist ja klar, ca. zehn Nazi-Aufmärsche in zwei Jahren sind ja auch nichts Besonderes Unter anderem gaben sich die SIDETRACKED, RIOTBEATSHOT und die GOLD KIDS die Ehre, was einen unterhaltsamen und Nazifreien Abend versprach.
Einlass war bereits um halb acht, aber der Spaß fing dann doch erst um kurz vor neun mit einer kleinen Ansprache der Veranstalter an, die kurz erklärten warum das Konzert überhaupt stattfindet. Nach der kurzen Ansprache ging es dann direkt los mit den Trashcore Helden SIDETRACKED aus der nahe gelegenen Stadt Unna. Die Jungs zeichneten sich durch viel Energie aus und konnten vor allem mit einer lustigen Show punkten, die dem anwesenden Zuschauer gut gefiel. Vor allem das Rambo-Cover soll hier nicht unerwähnt bleiben, stellte es doch ein kleines Highlight in dem Set der Band dar. Nach einer kurzweiliger halben Stunde war dann Schluss und die Jungs räumten den Platz für die Essener New School Combo RIOTBEATSHOT.
Diese betraten dann auch mit bombigen Sound im Rücken um kurz vor zehn die kleine Bühne im Hoppegarden. Wie bereits bei SIDETRACKED ging es ordentlich ab und die Band glänzte durch viel Spielfreude. RIOTBEATSHOT konnten mal wieder beweisen warum sie von manch einem zu Recht hoch gehandelt werden. Treibender und aggressiver New School Hardcore der mich teilweise an eine Mischung aus Morning Again und alten Poison The Well mit ein wenig drang zum Chaos erinnert hat. Dem mittlerweile auf ca. 150 Menschen angewachsenem Publikum gefiel jedenfalls was sie sahen und so bildete sich der erste Pit des Abends und das Mikro wanderte das ein oder andere Mal ins Publikum. Die Band bot insgesamt eine sehr intensive und kraftvolle Show, die im Gegensatz zu anderen Bands sogar wirklich voller echter Emotionen steckte. Einen Großen Anteil daran hat sicherlich auch der charismatische Frontmann der Band Yakub, der vor allem durch seine inhaltlich prall gefüllten Ansagen punkten konnte. Mit einem Cover von Refused (Rather Be Dead) ging es dann nach einer schweißtreibenden halben Stunde von der Bühne und man kann nur zu diesem gelungenen Auftritt der Jungs gratulieren.
GOLD KIDS aus dem schönen Italien hatten nach dem guten Auftritt von RIOTBEATSHOT das schwere Los gezogen als nächstes und letztes zu spielen an diesem bis dato sehr gelungenem Abend. Zwar konnten die Italiener nicht an die Stimmung des Sets von RIOTBEATSHOT rankommen, aber dafür machten die Jungs ihre Sache recht ordentlich und spielten souverän ihren Old School meets New School Sound runter. Ich persönlich kannte die Band bis dato nicht und war angenehm überrascht von den Jungs, die wie die anderen Bands zuvor, sehr viel Power ausstrahlten und durch gute Ansagen glänzen konnte. Sicherlich boten GOLD KIDS nicht viel Neues, aber dafür war es solide vorgetragen. Es gingen zwar nicht mehr ganz so viele Leute ab wie bei RIOTBEATSHOT, aber den meisten im Publikum gefiel was sie auf der Bühne sahen. Nach der bereits gewohnten halben Stunde war auch hier das Ende angesagt. Im Anschluss an das Konzert war dann noch eine kurze Aftershowparty angesagt, die leider noch auf allzu viel Anklang stoßen konnte bei dem zuvor zahlreich anwesenden Publikum. Vielleicht klappt dass ja dann besser beim nächsten Antifa Konzert in Hamm, denn nach wie vor ist es wichtig in Hamm ein Zeichen gegen rechte Gewalt und Ideologien zu setzten, vor allem dann wenn man sogar leider eine Security braucht um ein friedliches Konzert zu schützen.