So ein Engagement lobt man sich doch: Anstatt an ihrem freien Tag die Füße hochzulegen und zu entspannen, haben sich MAROON kurzfristig dazu entschlossen einen kurzen Zwischenstopp in Bochum einzulegen und eine von zwei ecklusiven Headliner-Shows, während ihrer gerade laufenden Tour mit As I Lay Dying, Himsa und Darkest Hour, zu spielen. Zwar lag der Konzert-Termin mit einem Donnerstag ein wenig unglücklich, aber nichtsdestotrotz folgten knapp 150 Menschen dem Ruf der Nordhäusener in die Matrix und bereiteten der Band einen würdigen Empfang.
Doch bevor MAROON ihr metallisches SXE-Brett einen vor den Latz knallen sollten, durften sich ONE BULLET LEFT und DEADSOIL an dem verhaltenen Publikum versuchen, dass vor allem bei der ersten Band nicht viel Bewegung zeigte, aber einen soliden Auftritt von ONE BULLET LEFT verfolgen konnte. DEADSOIL hingegen vermochten die anwesenden Leute ein wenig mehr in Verzückung zu versetzten, auch wenn der kurzfristig eingesprungene Lifeforce-Act, die anstatt von BUTTERFLY KOMA spielten, auch schon mal bessere Shows abgeliefert hat. Das Highlight des Abends und des Auftrittes von DEADSOIL lieferte auf jeden Fall der bekloppte Typ mit dem Krückstock im Pit. Nach einer etwas sich hinziehenden halben Stunde war erstmal eine kurze Umbaupause für MAROON angesetzt.
Nach kurzem Soundcheck war es dann endlich soweit und MAROON zeigten wie so oft ihre Qualitäten als wirklich sehr gute Liveband, die es leider viel zu selten schafft dieselbe Qualität auch auf ein Album zu pressen. Neben viel bekannten Material und dem Überhit Wake Up In Hell als krönenden Abschluss gab es auch zwei neue Songs (Reach The Sun, The Funeral Song) des bald erscheinenden Albums The Cold Heart Of The Sun zu hören, dass durch die Bank weg überzeugend rüber kam und nicht umsonst von dem etwas zu aggressiv und stumpf agierenden Publikum abgefeiert wurde. Nicht unerwähnt sollten ebenfalls die ironischen und unterhaltsamen Ansagen von Sänger Andre Moraweck bleiben, der mittlerweile wahre Entertainer-Qualitäten offenbart und sich trotz aller Nähe zum Metalpublikum nicht davor scheut seine Einstellung auch weiterhin kundzutun, als er einer jungen Dame aus der ersten Reihe die Zigarette aus dem Mund nahm. Mit einer Spielzeit von knapp 45 Min. und einer starken, aber noch nicht ganz perfekten Performance, verabschiedeten sich MAROON aus Bochum und hinterlassen einen durchaus guten Eindruck, der einen gespannt auf das neueste Werk aus Nordhausen warten lässt.