Am 22. September 2006 gaben +44 ihr erstes Deutschland-Konzert in der Markthalle Hamburg. Supportet durch Itchy Poopzkid für einen recht hohen Preis von 23 Euro an der Abendkasse. Mit großen Erwartungen begaben wir uns am Nachmittag auf den Weg Richtung Hamburg. Allerdings wurde unsere Freude auf das Konzert ein wenig getrübt, durch einen 1 ½ stündigen Stau vor Hamburg. Nichts desto trotz kamen wir rechtzeitig an um beide Bands miterleben zu können.
Bereits vor dem festgelegten Einlass um acht sah man schon recht viele Leute vor der Markthalle herumlungern. Das Konzert war aber nicht ausverkauft. So gegen halb neun entschieden wir uns endlich den restlichen Besuchern zu folgen. Kurz nach neun ging es dann auch schon los.
Den Anfang des Abends machte die Band Itchy Poopzkid aus Eislingen an der Fils. Bis zu diesem Abend, müssen wir zugeben, haben wir nie von dieser Band zuvor gehört obwohl das Trio mittlerweile schon über 300 Konzerte zum Besten gaben und namhafte Bands wie Yellowcard, Boysetsfire, Anti-Flag, Zebrahead etc. supportet haben. Ihr Debüt-Album "Heart to believe" wurde im Oktober 2005 im In- und Ausland veröffentlicht. Es erschien uns, dass sich die Band anscheinend unter Zeitdruck befand, welches sich auch am Ende ihres Auftrittes zeigte, da sie den letzten Song nicht mehr performten konnten. Dennoch sorgte das Trio für eine aufheiternde Atmosphäre und beflügelte die Anwesenden mit ihren sehr energiereichen Punkrock Songs. Auffallen war jedoch, das nach fast jedem Song die beiden Gitaristen ihre Gitarren untereinander wechselten, warum auch immer. Um es kurz zu machen beendeten die Eislinger ihren Gig bereits vor 22Uhr und machten so die Bühne frei für +44.
Nach einem etwas längerem Instrumente-Check und der Abdeckung von Travis persönlichen Schlagzeuges, welches auch seine Initialen trägt, startete die seit 2005 bestehende US-amerikanische Punkband bestehend aus Mark Hoppus, Travis Barker, Craig Fairbaugh und Shane Gallagher ihren Auftritt. Unter lautem Gekreische der jungen Fans, die sofort zur Bühne eilten, begannen sie mit dem Titel Lycanthrope der die Menge bereits zu Beginn gut einheizte. Als Nebenprojekt von Mark und Travis, welche ihrer Band Blink 182 im Februar 2005 ein Pause auf unbestimmte Zeit gaben, wurde +44 ins Leben gerufen. Das Album, welches im September 2005 in Produktion ging, heißt "When Your Heart Stops Beating" und soll voraussichtlich am 17. November 2006 erscheinen. Da es sich hierbei um Musiker handelt, die schon etliche Shows performten, erkannte man ihre Souveränität und Professionalität. Nach dem die ersten Songs gespielt waren, fing Mark an seine Band vorzustellen und sagte, dass er froh sei in Hamburg zu sein und zugab, dass es das beste Publikum seit beginn ihrer Tour sei. Gestärkt durch diese Aussage, wurde die bereits vorhandene Stimmung nochmals gepusht. Unter jubelnden zurufen starteten sie gleich mit dem Song Little Death durch. Nach dem Ende ihres 12. Songs Chapter xiii zog das Quartett eilig von der Bühne um schnell zu ihrem nächsten Tour-Ort Köln zu kommen.
Da ihr derzeitiges Album noch nicht veröffentlich wurde, lässt der Gig aber auf eine nette Scheibe hoffen. Auch Ehemaligen Blink 182 Fans werden auf ihre Kosten kommen, da die Songs teilweise doch viele Blink Einflüsse aufweisen. Im Großen und Ganzen machen sie klaren Alternativen Punk Rock. Leider kam die zweite Stimme von Craig Fairbaught akustisch teilweise nicht so rüber, was wohl eher am Sound lag. Während des Auftritts wurde das Publikum mit Drum Sticks und Gitarren Plecs für ihre eingebrachte Stimmung belohnt. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass +44 eher persönliche und ausdrucksstarke Songs komponierten, die im Bezug zum Bruch der Band Blink182 stehen und welches in dem Song No It Isnt lyrisch zum Ausdruck gebracht werden. Zumal es sich um ihr Debüt Album handelt endete der Auftritt von +44 bereits nach einer Stunde und man machte sich gegen 23 Uhr auf den Heimweg. Wir freuen uns schon jetzt die Band, hoffentlich im Januar, wieder zu sehen und sind auch schon gespannt in ihr aktuelles Album reinzuhören. Es bleibt nur zu hoffen, das sich dieses Project lange hält
Setlist:
01 Lycanthrope
02 Baby, Come On
03 Heart Stops
04 Little Death
05 155
06 Lillian
07 Make You Smile
08 Interlude
09 Weather Man
10 No It Isnt
11 Cliff Diving
12 Chapter xiii