Plattenkritik

Bloodshed Remains - What We Live For

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Release Date: 15.03.2010
Datum Review: 09.07.2010

Bloodshed Remains - What We Live For

 

 

"We present the Austrian Hardcore" brüllen sie im Titeltrack. Es gibt leise Repräsentanten, und es gibt BLOODSHED REMAINS. Die Venen am offenen Cover-Hardcore-Herzen sind mit "Faith", "Pride", "Respect" und "Unity" beschriftet, die Texte strotzen (bzw. nerven) mit Klischees, die weit weg sind von der eigentlichen Intention dieser Lebenseinstellung. Und genau da liegt die Krux, die sechs Österreicher brüllen auf ihrem Debüt "What We Live For" wie auf den Punkt domptierte Zirkuslöwen. Ihre Artgenossen jedoch, die nicht eingefangen und trainiert wurden, verhalten sich ganz anders, da sie mit natürlicher Schönheit und Anmut glänzen und sich nicht für die Galerie in Szene setzen müssen. Bei BLOODSHED REMAINS wurde nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen, so finden sich der Name Tue Madsen und Antfarm Studios im Booklet Abspann, so klebt der "Parental Advisory Explicit Lyrics" Schriftzug unten links auf der CD-Titelseite und es scheint so, als hätten sich die Protagonisten extra für die Booklet-Fotos zukleistern lassen. Schieben wir die Läster Schwester zur Seite, musikalisch ist der Output der seit 2006 bestehenden Band mehr als nur ordentlich. Denn der Old School Hardcore (den Begriff bemühen die Österreicher selbst) New Yorker Prägung klingt frisch, ist voller Energie und mit viel Abwechslung gespielt. "What We Live For" kackt zu keiner Zeit gegen die pathetischen Texte ab, Respekt dafür, denn wer sich so weit aus dem Fenster lehnt, muss schon gewaltig von sich überzeugt sein. Und diese Überzeugung wird passend durch 14. Titel eingefangen, die viel Metal sind, ohne Metalcore zu sein und aufgrund des Drucks und der Dynamik Lust auf Straßenkämpfe machen. BLOODSHED REMAINS werden sich wahrscheinlich hohe Ziele gesetzt haben, aber ob sie mit einer derart plumpen Attitüde wirklich über die Grenzen unseres Nachbarlandes respektiert werden, ist zweifelhaft. Denn eine Vene müsste auch die Aufschrift "Credibility" tragen, doch die kann nicht auf dem Cover entdeckt werden...

Tracklist:
1 hrb 1:40
2 1980 2:47
3 my own way :38
4 respect 1:30
5 what we live for 2:08
6 source of strength 2:46
7 the dagger 2:32
8 ...crush 0:37
9 liberty 2:52
10 judged 2:31
11 new blood 3:05
12 ahead of the game 1:53
13 unleashed 2:08
14 united we bleed 2:35

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt