Ich höre was, das ihr (legal) noch nicht hört und das ist laut und aggressiv, das ist etwas mehr als eine halbe Stunde stumpfes Geballer, Gekeife, Gegrunze und zwischendurch mit ein paar Melodien versehen. Das, was ich höre, ist Salarian Gate, die aktuelle Platte von Graves Of Valor und die hat es mächtig in sich. Ob das nun positiv ist, oder nicht, soll jetzt geklärt werden.
Fakt ist, man bekommt gleich in den ersten Sekunden dermaßen einen verbraten, sodass es einem schwer fällt, sich sofort wieder zu erholen und die Platte in einem Rutsch zu genießen. Soll heißen, das, was hier aus den Boxen dröhnt, ist recht anstrengend und nichts für zarte Gemüter. Sicher, wir befinden uns hier im Deathmetal, oder besser gesagt, im neumodernen Deathcore und da sollte man sich über über pures Geballer nicht wundern. Ein bisschen Ruhe und etwas mehr Melodie hätten Band und Hörer aber mit Sicherheit ganz gut getan.
Nun gut, man versucht sich also vom ersten Rundumschlag zu erholen und währenddessen fallen einem Einzelheiten, wie das nette Gitarrensolo während Bridles Of Incitatus auf. Das sind aber immer nur kurze Lichtblicke, denen meist eine ordentliche Maße an immer wiederkehrenden Songstrukturen auftaucht. Das macht es schwer die Unterschiede, ja sogar die Übergange zwischen den einzelnen Songs auszumachen und das ist gleich der zweite Kritikpunkt an der Platte. Alles auf Salarian Gate hört sich irgendwie gleich an und somit gibt es spätestens ab der Hälfte neben der Anstrengung auch noch Langeweile hinzu oftmals ein K.O.-Kriterium.
Das zieht sich dann auch konsequent so weiter durch die Platte, bis man auf ein, hier völlig unsinnig erscheinendes, Interlude namens Diderot trifft, in dem die Gitarren leise gestimmt werden und eine recht angenehme Melodie gespielt wird. Das passt nicht ins Gesamtbild, gibt dem Hörer aber eine kurze chance, über das bisher Gehörte zu sinnieren und es zu verarbeiten..
Der Rest ist und bleibt stumpfes Einprügeln auf die Instrumente, wenngleich Songs wie To Breathe Blood oder auch der Rausschmeißer No Gods Left aufgrund ihrer Stukturen und einer gewissen mitreißenden Art überzeugen können .
Kurz zusammengefasst: Schnelle Riffs, noch schnellere Drums, wenig Melodie, viel Gegrunze, einige mörderische Beatdowns, kurz aufatmen und dann das gleich wieder von vorne. Besser lässt sich Salarian Gate nicht beschreiben und genau aus diesem Grund bleibt auch nicht viel hängen. Leider nicht meine Tasse Tee.
Tracklist:
01. Salarian Gate
02. Suffocation Of The Last King
03. Pestilence
04. Bridles of Incitatus
05. Sic Semper Tyrannis
06. Letter On The Blind
07. To Breathe Blood
08. The Clever Ape
09. Diderot
10. Locusta
11. No Gods Left