Sandsturm auf Blastbeats in laut
„Egyptian Death Metal“, „solides Todesgebolze“ oder „monumentaler Pyramideneinsturz“: Wie auch immer man die Band MAAT beschreiben möchte, ein bisschen von Alledem vereinigt sie per se. Nicht nur hinsichtlich optischer Elemente muss man kurz schmunzeln, wenn man das Bandfoto der fünf Jungs betrachtet: Etwas sandig das Ganze, Ocker im Gesicht, schwarze Körperbemalung. Obwohl es ein komplett klischeehaftes Bild ergibt, trotzdem irgendwie interessant. Auch in ihrer Musik verwenden die Musiker typische ägyptologische Stilelemente.
Das Wort „Maat“ bedeutet im Kontext so viel wie das Prinzip der kosmologischen Ordnung. Die aufgehende Sonne, das Leben an sich ist nur dank dieser spezifischen Ordnung überhaupt möglich. Referierend zum „Maat“-Prinzip existiert das Weltgefüge durch die Machtgebung, die sich innerhalb einer vorherrschenden Monarchie verifiziert.
Die Berliner Metalband wurde 2009 mit der Zielsetzung, Death Metal durch urzeitliche ägyptische Themen und Klänge anzureichern, gegründet. 2010 erschien die erste EP namens „Born In Sand“. Ihrem Sand-Motto blieb die Band auch durchgehend treu. Nach einigen Besetzungswechseln und der Suche nach dem passenden Label konnte der erste Long Player mit Namen „As We Create The Hope From Above“ im Jahr 2014 veröffentlicht werden.
Genug Vorabinformation, kommen wir nun zur aktuellen Platte „Monuments Will Enslave“, das Releasedatum wurde für den 03.03.2017 angesetzt. Mit durchdachter Herangehensweise bleiben MAAT ihrem ägyptologischen Motto auch hier treu. Eingängige Riffs, Gutturalgesang, Halbtonvariationen und donnernde Blastbeats garniert mit Texten über Götter, Leben und Tod, Herrschaft und Imperien – all das ergibt das in sich runde Konzept der Death-Metaller. Songs wie „The Path“ oder „Dissolved Into Dust“ erinnern mich ungewollt an „Asterix & Obelix: Mission Kleopatra“. Musikalisch solider Death Metal mit dem gewissen Etwas. Meiner Meinung nach sollte man von dieser Band auf jeden Fall einmal gehört haben. Inwieweit sie für einen selbst ansprechend ist, darf gerne selbst entschieden werden.
Objektiv betrachtet gibt es von meiner Seite her nichts an den Berlinern auszusetzen. Nach ein paar Durchgängen verspüre ich allerdings ausreichend Genugtuung, die Platte „Monuments Will Enslave“ wirkt in sich stimmig. Innerhalb ihres Ägypten-Schemas bieten MAAT keine großartige Variation, man hat das Prinzip schnell verstanden. Möglicherweise ist es aber gerade diese wiederkehrende Konstante, die MAAT zu dem macht, was es ist: Egyptian Death Metal. Einen Pluspunkt gibt es für den Matsch im Gesicht allemal. Und für das Geschreddere, ordentlich Bums gehört bei diesem Genre einfach dazu.
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