Im Sommer 2003 standen OPEN HAND vor dem totalen Aus. Nach dem erfolgreichen Truskill Debüt von "The Dream" folgte eine ebenfalls sehr gut laufende Europatour mit POISON THE WELL, welche den melodischen Hardcore von OPEN HAND auch hierzulande in die Kinderzimmer brachte. Dann aber verließen sowohl Bassist als auch Gitarrist die Band, wenig später war auch Drummer Alex Rodriguez von der Bildfläche verschwunden. Sänger/Gitarrist Justin Isham, der somit zum einzigen verbleibenden Mitglied degradiert wurde, zog sich fortan ein sein Heimstudio in L.A. zurück und arbeitete verbissen an der Wiederauferstehung von OPEN HAND.
Bald fand sich mit Paxton Pryor, seines Zeichens Drummer bei der L.A Garage Combo THE VACATION eine neue Stütze für das wackelige Gerüst von OPEN HAND und man arbeitete von nun an gemeinsam an neuen Songs. Das ein bisschen Struggling sich verdammt gut auf das Songwriting und die Qualitäten einer Band auswirken kann, bekommt man bei dem resultierenden Album "You And Me" von der ersten Sekunde an zu spüren. Das Soundspektrum hat sich im Vergleich zu "The Dream"-Zeiten stark verschoben und so ertönen progressive Rocktöne, die mit einer Vielzahl von Elementen aus Hardcore, Indie Rock, Stoner Rock und Metal kombiniert werden, und in Form eines atmosphärischen Gesamtbildes auf den Zuhörer treffen. Allein der Rezensent ist wieder in der undankbaren Situation das Ganze in irgendeine Schublade zu Packen während der Rest der Welt nach und nach dem neuen Sound von OPEN HAND verfällt. Mit satten Powergrooves und epischen Passagen wird hier genauso wenig gespart wie mit Abdriftungen ins Bolz-Lager. Frontmann und Mastermind Isham verzaubert mit seinen klaren, melodiösen Gesangslinien, die auch in einem Duett wunderbar zur Geltung kommen. Seit der Beendigung der Aufnahmen im Blastin Room hat OPEN HAND auch wieder ein komplettes Line-Up fehlt nur noch die nächste Europa Tour, die uns vollends von den Qualitäten der Mannen überzeugen sollte.