Recover haben damals mit ihrem "Rodeo & Picasso" einiges geleistet. Satte Hardcoreklänge gepaart mit toller Melodie und den richtigen, mitreißenden Refrains. "Pardon The Wait" avancierte locker zu einer meiner Lieblingshits und auch sonst strotzte das Album vor perfekt ausgewuchteten Smashern zwischen Emotionalität und gesunder Aggression. Mit ihrer "Ceci N'est Pas Recover" EP deuteten sich schon die melodischeren Tendenzen an, und mit ihrer aktuellen Scheibe "This May Be The Year I Disappear" hat der Vierer aus Austin, Texas nun endgültig dem aggressiven Hardcore abgeschworen.
Fans der ersten Scheibe, die die harte Seite der Jungs liebten, müssen beim ersten Hördurchgang des aktuellen Albums wohl auch erst einmal gut Schlucken, bevor sie sich auf den neu eingeschlagenen Pfad von RECOVER genauer angucken. Wer sich letztendlich darauf einlässt wird schnell merken wie sehr RECOVER gewachsen ist als Band. Poppiger, emotionaler denn je und auch leicht verträumt, atmosphärisch schleichen sich die Hits in das Unterbewusstsein des Zuhörers und führen schnell zur absoluten Heavy Rotation in sämtlichen Cd Playern in Reichweite. Mit "Night Of The Creeps" wird eine mitreißende Emo-Rocknummer vorgelegt, die trotz ihres Midtempos nur so vor Energie pulsiert. "Slower" und "Fuck Me For Free" sind einfach nur wunderschöne Hits, die das Album in die persönliche Emo Top Ten katapultieren. Für die härteren Klänge sind dann wohl zukünftig andere Bands zuständig.