Es gibt Dinge, die tun weh, die sind anstrengend und lassen einen unglaublich durchhängen. Es gibt Dinge, die lassen einen erschöpfend zurück und saugen einen komplett aus. Es gibt Dinge bei denen man den Verstand verlieren kann und es gibt Dinge die sind wie Messerstiche ins Herz, die niemals aufhören. Es gibt Dinge, die können all das auf einmal und können trotzdem noch gut sein. Und gut tun. Es gibt eben diese oben genannten Dinge, die einen trotzdem auflächeln lassen obwohl jeder normale Mensch schon lange tot in seinem Sessel läge. Ganz so extrem ist es im Falle der Tender Souvenirs nun nicht, allerdings kann man ihr Album „Scars & Souvenirs“ nicht einfach mal so nebenher hören.
Man legt die Platte ein, drückt auf „Play“ und wird sofort gepackt. Von schleppenden Drums, Gitarrenparts die einen tatsächlich einsacken lassen und innerlich aufschreien. Es tut irgendwie weh dieses Album zu hören weil es so frustriert. Der kürzeste Song hat eine Dauer von 5.28 Minuten, der längste geschlagene 11.17 Minuten. Trompeten und verschiedene Synthie-Spielereien verleihen dem düsteren Erlebnis noch mal mehr Atmosphäre als es ohnehin schon hat. Freunde von SIGUR ROS, oder Freunde der atmosphärischen neuen THRICE Songs könnten hier ihre wahre Freude dran haben (Wobei es schon ironisch ist bei einer solchen Platte von Freude zu sprechen). Der längste und schönste Song des Albums ist „Ceremonial Protocol“. Dieses Ungestüm voller Pianoklimpereien und himmlisch atmosphärischen Gitarrenspielereien sorgt für das Highlight der 7 Songs. Es ist fast unmöglich, diese Musik in ein passendes Genre zu packen. Wobei man das auch gar nicht muss. Jede Sekunde und jede Minute wird hier bis ins Detail ausgekostet und sorgt dafür, das diese Platte zu den Dingen gehört, die weh tun, die anstrengend sind und einen unglaublich durchhängen – aber gleichzeitig auflächeln lassen.
Tracklist:
1. the amateur
2. riot league
3. canteen heart
4. emergency broadcast system
5. desoto
6. veremonial protocol
7. safe hands