Noch sind die Blätter grün, auch wenn zum Schluss dieses Albums Songzeilen wie, 'fallen leaves, I can count them on my feet', fallen. Mitte Mai dieses Jahres stahlen THE ACORN fasst Bon Iver die Show, als beide im Zakk in Düsseldorf spielten. Polyrhythmik, Spielfreude und einfach gute Songs zeichneten das Set der Vorband aus. Dies gilt auch für ihr Debütalbum Glory Hope Mountain. Dies gilt leider nicht für NO GHOST.
Auch wenn direkt der zweite Song 'Restoration' die Qualitäten des Quintetts aufzeigt, denn die Local Natives sind hier mit ihren gewitzten Ideen nicht weit weg, haben THE ACORN hier ihre Zehen noch zu lange in den wohlig wärmenden Pantoffeln, während andere derweilen schon Barfuß durch den Regen tanzen. Für die nächsten fünf Songs verschwinden die Füße von THE ACORN auch wieder gänzlich in den Hauslatschen. Alles wirkt sehr unentschlossen und unausgegoren. Sämtlichen Lieder landen im Nirgendwo. Da hilft auch kein Xylophon ('Misplaced'), keine Bläßer ('Bobcat Goldwraith') oder verzerrte Gitarren ('I Made The Law').
Erst der Titelsong reißt den Hörer wieder aus der Lethargie und wirkt zunächst sogar wie ein Fremdkörper auf NO GHOST. Doch nach nicht allzu langer Zeit versinkt auch dieser anfänglich starke Song wieder in die Behäbigkeit des bisherigen Albums. Von da kommen THE ACORN nicht mehr weg, auch wenn man schon bei weitem schlechteres wie 'Slippery When Wet' oder 'Kindling To Cremation' gehört hat. Das gilt auch für das ganze Album. THE ACORN sind alles andere als schlecht, was sie auch mit dem ersten Album bewiesen haben. Jedoch legen sie mit NO GHOST ein 'nur' gutes Folk-Album für den Herbst vor. Schade, hier wäre mehr drinnen gewesen.
Tracklist:
1.Cobbled From Dust
2.Restoration
3.Misplaced
4.I Made The Law
5.Crossed Wires
6.On The Line
7.Bobcat Goldwraith
8.No Ghost
9.Slippery When Wet
10.Almanac
11.Kindling To Cremation