„Wir machen Partymusik, ohne über Frauen und Whiskey zu singen“
Als SATANIC SLAUGHTER Ende der 90er zu Grabe getragen wurde, gründete Gitarrist Jensen (THE HAUNTED) zusammen mit seinen Bandmates Rickard Rimfält (SÉANCE) und Martin Axe (OPETH, BLOODBATH) WITCHERY. Die ersten drei Veröffentlichungen, das Debüt und der Bandklassiker "Restless And Dead", die "Witchburner" EP und "Dead, Hot And Ready" wurden innerhalb eines Jahres zwischen 1998 und 1999 veröffentlicht. Es folgten 2001 und 2006 weitere zwei Alben, bevor jetzt mit "Witchkrieg" das erste Album mit Neusänger Legion (ex-MARDUK, ex-DEVIAN) in den Startlöchern steht. Das hochkarätige Personal dieser ursprünglich als Spaßprojekt gegründeten Band wird durch ARCH ENEMY Tieftöner Sharlee D'Angelo abgerundet. Spaß und Party standen musikalisch bei WITCHERY immer im Vordergrund, nach "Witchkrieg" muss allerdings das Wort "bisher" eingefügt werden. Denn die Leichtigkeit des Thrash, Death und Black beeinflussten Metalsounds ist dahin, ziemlich schwer und mitunter orientierungslos dümpelt der Anfang des Albums vor sich hin. Erst mit "The Reaver" kann von einem klassischen WITCHERY Track gesprochen werden, 1,2,3 und ab die Post. Auch die illustre Schar der Gastdozenten (über Kerry King über Jim Durkin bis zu Gary Holt sind namhafte Gitarristen mit Einzelbeiträgen vertreten) kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass WITCHERY aus ihrer locker leichten Einstellung zum Metal (siehe Prolog) ein schwerfälliges, alles andere als leicht zu konsumierendes Album eingespielt haben. Wo bitte schön bleiben den die typischen Mitgröltracks, wo bitte sind denn die Nummern geblieben, die ein Kloster in ein Hexenhaus verwandeln? Auch nach einigen Durchläufen vermag "Witchkrieg" nicht zu zünden, ganz im Gegenteil, es fällt mehr und mehr auf (und dies ist das größte Manko am sechsten Album), das Frontmann Legion mit seiner etwas auf tief gestellten Black Metal Kehle
ü b e r h a u p t
nicht zum Sound von WITCHERY passt. Es hört sich vielmehr so an, als ob zwei Metalwelten aufeinander treffen. Da wird (trotz unbestrittener und zahlreich unter Beweis gestellter Klasse des ehemaligen MARDUK Recken) Shouter Toxine schmerzlich vermisst. Fazit: Ein viel zu bemühtes, nicht auf den Punkt kommendes Songwriting und eine völlig deplatzierte Stimme lassen "Witchkrieg" untergehen. Schade!
Tracklist:
1. Witchkrieg (guestsolo Kerry King) 03:45
2. Wearer Of Wolf's Skin 02:27
3. The God Who Fell From Earth (guestsolo Hank
Shermann of Mercyful Fate) 04:39
4. Conqueror's Return 03:25
5. The Reaver (guestsolo Gary Holt and Lee Altus of Exodus) 03:16
6. From Dead To Worse (guestsolo Andy LaRocque of
King Diamond) 03:34
7. Devil Rides Out 04:11
8. One Foot In The Grave (guestsolo Jim Durkin of
Dark Angel) 02:58
9. Hellhound 02:46
10. Witch Hunter 03:28
11. Hung, Drawn And Quartered (bonus track – limited edition digipak) 03:13