Es ist wie im Film. Vor dem Platz des Frankfurter Nachtlebens tummeln sich vermummte Personen. Allesamt Gürteltaschen und konspiratives Gehabe. Plötzlich erklingen Polizeisirenen und alle laufen sie in verschiedenste Himmelsrichtungen. Scheint ein guter Platz für Drogengeschäfte zu sein hier.
Doch das juckt rund 120 Besucher des schönen Nachtlebens nicht. THE GASLIGHT ANTHEM aus New Jersey spielen heute ihr letztes Deutschland Konzert einer mehr als ausgedehnten Tour.
THE GASLIGHT ANTHEM betreten bereits um kurz vor 22Uhr die Bühne und legen wie gewohnt energisch los. Keine Spur von Tourstress und Strapazen. Im Gegenteil. Hier regiert die Freude im Publikum und die Vorfreude der Jungs, endlich wieder nach Hause zu kommen.
Über einen Monat non-stop getourt. Quer durch die Republik. Ob sich THE GASLIGHT ANTHEM sowas nochmal erlauben können?
Das ist nun für eine gute Stunde erstmal jedem egal, denn heute wollen alle den wunderschönen Melodien und den Geschichten von Brian Fallon lauschen. Energiegeladen, charismatisch und mit einem Sound, der sich im Laufe der Show richtig gut entwickelt, werden die üblichen Hits vorgetragen. Es wird mit dem Publikum gespäßelt und der zu Beginn recht wortkarge Fallon gibt nach und nach doch ein paar Tönchen zwischen den Liedern von sich. In seinem Element zeigt er sich als er diverse ältere Klassiker wie z.B. 'This is a Mans World' anspielt und alles aus seiner Stimme heraus holt. Die neuen Songs reihen sich nahtlos ins Set. Beispielsweise die erste Single 'The 59 Sound' oder 'Miles Davis and the Cool'. Aber natürlich wissen auch Übersongs wie 'We came to Dance' oder das, gerade live, unheimlich atmosphärische 'Angry Johnny and the Radio' zu überzeugen.
Irgendwie mag der Zuschauer bei jedem Song auf die Bühne klettern um mit zu singen und über die geheimnisvolle Maria zu fachsimpeln.
Leider hat heute niemand diesen erwünschten Euphoriestoß und während des wohl schönsten Songs aller Zeiten, 'Blue Jeans and White T-Shirts', bemerkt man die Schaffenskraft und die Leidenschaft, die TGA in ihre Songs investieren.
Als Zugabe kommt Mr. Fallon ganz alleine zurück, singt 'Im on Fire' vom Boss, Springsteen, höchstpersönlich. Dieser intime Moment wird dann fast durch 'The Navesink Banks' getoppt, würden TGA nicht, anders als auf Platte, am Schluss nochmal etwas lauter werden.
Danach verlassen alle nochmal die Bühne und nur Brian Fallon und seine Gitarre zelebrieren das Schlusslicht 'Red at Night'.
War das schön.