Wer auf härteren Sound mit deutschen Texten steht, ist bei EXISTENT goldrichtig. Jenseits polarisierender ONKELZ oder FREIWILD-Gröhlerei kombinieren die Hamburger härtere Elemente mit schnörkellosem Hardrock. Zudem ist eine klare Message mit an Bord, so wie beim Song „Im Freien Fall“, wo man eine klare Kante gegen Rechts auffährt und auch die konservativen (Wut-)Bürger und ihr Saubermannimage abwatscht. Der 5er aus dem Norden hat sich vor gut 9 Jahren gegründet und einige Jahre später sein Debütalbum „Startschuss“ veröffentlicht. Nun, 5 Jahre später, ist einiges an Wasser die Elbe runtergeflossen und die Band durch ständiges Spielen auf Bühnen oder im Proberaum besser geworden. Schon der Opener „Kartenhaus“ kombiniert alles das, was gerade angesprochen wurde: Message (hier: Klimawandel, Umweltzerstörung etc.) und krachende Riffs. Das Statement des Titeltracks wird übrigens auf die gesamte EP übertragen: Pro verkauftem Exemplar fließt 1€ an die Organisation Sea Shepherd, die sich für den Schutz der Meere einsetzt. Word!
Das Wechselspiel zwischen Melodie und Härte beweist der 5er auf den letzten beiden Stücken. „Panik“ ist ein richtiger Kracher mit eingängigem Refrain und sicherlich der härteste Track des Albums. Ganz anders verhält sich dann der Raussschmeißer „Das Haus am Ende der Straße“. In ein melodisches Gesamtarrangement gepackt, wird der letzte Weg, den alle Menschen irgendwann bestreiten werden, sehr emotional verarbeitet. Für mich der beste Song des Albums.
Summa summarum werden alle Freunde der deutschsprachigen Rockmusik an „Kartenhaus“ einen Gefallen finden. Checkt einfach mal die Jungs ab, es lohnt sich! Als Inspiration hier mal das Video zu „Tick Tack“, in dem es um die schnelllebige Zeit in unserer Gesellschaft geht.