Eine Schlange. Eine unfassbar lange Schlange voll Menschen tummelte sich am 2. November in Köln, vor dem Bürgerhaus Stollwerck. Der Grund?
Die, sagen wir, etwas unglückliche Einlasspolitik vor Ort und RUSSIAN CIRCLES / CHELSEA WOLFE. Die beiden amerikanischen Bands hatten zum Konzert in eine der wohl schönsten Locations in Köln geladen.
Nachdem um 10 Uhr, langsam aber sicher, die meisten Menschen sich vor der Bühne und auf der Empore eingefunden hatten, begann CHELSEA WOLFE gewohnt düster ihr Set. Wolfe, die sich für die Tour Verstärkung in Form eines Gitarristen, Keyboarders und Schlagzeuger gesucht hatte, war gänzlich in einem weißen Schleier gehüllt, begrüßte schüchtern das fast komplett ausverkaufte Stollwerck und begann mit den ersten Liedern des neuen Albums “Pain Is Beauty“. Nachdem diese gespielt wurden (Feral Love, We Hit A Wall, Tracks...) machten sich leider erste Soundprobleme bemerkbar, für die sich aber immerhin schnell und artig entschuldigt wurden. Als diese dann einigermaßen zufriedenstellend behoben wurden, ging es weiter im Programm, dass in Pale On Pale gipfelte. Eben kurz erwähnter Gitarrist spielte ein Outro, wie man es sonst nur von Amenra kennt und die Band verlässt in einem Strobo-Gewitter die Bühne. Wer nun dachte, dass es bereits vorbei war, der sollte sich irren, denn Wolfe kam nun alleine und ohne Schleier, lediglich mit einer Akustik Gitarre wieder auf die Bühne (welch Symbolik!). Leider wurde in dieser Form dann nur noch Lone gespielt und das Set sollte endgültig beendet sein. Alles richtig gemacht Frau Wolfe, gerne bald als Headliner wieder!
Nach einer relativ kurzen Umbaupause betraten dann die drei Herren von RUSSIAN CIRCLES die Bühne. Im Gepäck ebenfalls ein neues Album, machten sich die Post-Rock spielende Gruppe gar nicht erst die Mühe ein Mikrofon aufzubauen. Wieso auch. Gespielt wurde sich durch die komplette Schaffensphase der Band, angefangen bei Enter, Station, Geneva über Empros bis hin zu dem neuen Meisterwerk Memorial. Ähnlich wie schon ihre Diskographie klang die Band an diesem Abend nie langweilig, sehr abwechslungsreich und genossen den Abend sichtlich. Als Zugabe gab es dann doch noch eine stimmliche Zugabe, bei der Frau Wolfe ihr Outro Memorial des gleichnamigen Albums sang. Liegt ja auch nahe.
Alles in Allem war es ein großer Abend, in einer tollen Location, der lediglich von der Einlasspolotik und dem dadurch verursachten späten Ende etwas getrübt wurde.