Kein Konzertwetter heute. Es regnet, die ersten Gäste knubbeln sich unter dem Vordach des Molotow. Drinnen empfängt einen wohlige Wärme und bereits zum Auftritt von YOUNG ROMANCE ist der Laden gut gefüllt. Mit Gitarre, Drums und Gesang es zur Sache. Sehr minimalistisch, teilweise etwas schräg. Pailettenglitzer hilft nicht, um die Begeisterung zu entfachen. Man wippt, mehr ist heute nicht drin. YOUNG ROMANCE bestreiten ihren Aufritt erwähnenswert souverän.
Als nach einer kurzem Umbaupause und eineem umso längeren Intro SATELLITE STORIES die Bühne betreten, sieht die Stimmung schon ganz anders aus. Viel älter sind sie seit ihrem letztem Auftritt im Molotow zumindest optisch nicht geworden. Es gibt locker leichte Tanzmusik mit dem richtigen Verhältnis aus computer- und handgenerierter Musik. Den Einstieg meistern sie legere mit dem titelgebenden Song ihres kommenden Albums "Vagabonds", der schnell in den Kopf geht. Das Publikum freut sich. Das Set wird von den Finnen perfekt über die Bühne gebracht. Großartige Showeinlagen vermisst man nur bedingt. Es steht die Musik im Vordergrund und nicht das Posen. Das erscheint in diesem Zusammenhang sehr angebracht. Es wird getanzt, sich gefreut, mitgesungen, geklatscht. Eine sehr runde Veranstaltung. Der harte finnische Akzent im Englischen macht sie nur sympathischer. Kurz wird Hamburg zum Krach machen aufgefordert, was Hamburg auch gerne macht. Zum erstem Abschluss kommt es mit "Campfire", so dass die Stimmung schön aufgeheizt ist, bevor es an die Zugabe geht. Bei eben jener geht man aus sich heraus und feiert ab, was es abzufeiern gibt. SATELLITE STORIES bereiten schon einen ordentlichen Vorgeschmack auf die kommende Festivalsaison, auf der man sie sicher auf vielen Veranstaltungen wiedersehen wird. Sänger Esa Mankinen lässt es sich zum Schluss nicht nehmen, sich samt Gitarre auf das ausgelassene Publikum zu werfen und zum Merchstand zu surfen. Da kann es heute noch so kalt und regnerisch sein wie es will, einen Hauch von Sommer nimmt man heute mit nach draußen.