Volles Programm heißt es für den Kölner Musikfreund. Man braucht mehr als eine Hand um alle Bands aufzuzählen die an diesem Wochenende in der Domstadt gastieren. Ob man es nun poppig mag und es einen zu Paramore zieht, man auf Indie-Rock steht und sich The Sounds anschaut, man für Placebo gern mal nen' Batzen Geld springen lässt oder auf melodischen Hardcore-Punk Marke Set Your Goal und Co abgeht - die Poppunk Fraktion ist definitiv am heutigen Abend in der Werkstatt anzutreffen.
Ganz wie erwartet ist der Club bei unserer zugegeben recht späten Ankunft schon gut gefüllt. Der erste Act, Templeton Pek, verlässt soeben die Bühne. Danke KVB! Umbaupause, Zeit den Blick in die Reihen vor der Bühne schweifen zu lassen. Der Trend im Tierkostüm aufs Konzert zu gehen scheint schwer auf dem Vormarsch zu sein. Denn einmal mehr sind einige flauschig bekleidete Personen auszumachen die versuchen die Menge dazu anzuspornen sich zu bewegen.
Mit der musikalischen Unterstützung eines Act wie Destine fällt dies auch nicht allzu schwer. Sie kommen recht gut an. Bedauerlich nur, dass die eigens angereiste Fancrew aus dem heimatlichen Niederlanden nicht unbedingt mit guten Benehmen glänzt. Schnell werden die körperlich unterlegenen, jungen Mädels in die hinteren Reihen vertrieben. Wenn nötig auch mit Gewalt. Die Band selbst wirkt zwar rein optisch eher wie soeben aufgestanden, ist aber musikalisch ganz schön auf Zack. Punkige Gitarrenriffs, viel Schlagzeugblech und Keyboardtunes die leider kaum zu hören sind. Dabei kann man in der Werkstatt eigentlich fast immer mit adäquatem Sound rechnen. Trotz aller Mühen die Menge zu überzeugen, erhält ihr Auftritt von mir lediglich das Gütesiegel: befriedigend. Ein Wort, dass zu mindestens die schräge Meute der Holländerinnen aufhorchen lassen sollte.
Die folgende Pause zieht sich weniger lang hin als erwartet. Das halbe Publikum befindet sich noch draußen vor dem Club als das Intro, Carol The Bells, von The Blackout anläuft. Genauer gesagt, zum ersten Mal anläuft. Da hat der gute Soundmensch wohl zu früh den Startknopf bedient. Wenige Momente später starten The Blackout dann wahrhaftig ihr Set mit dem Titel Children Of The Night. Man merkt, dass es für einen Großteil des Publikums nicht die erste Begegnung mit der Band ist. Um freche und versaute Sprüche sind die eben so wenig verlegen, wie darum eine missglückte Wall Of Death für eine kleine Rap-Einlage zu nutzen. Endlich Zeit für Hasen und ähnliches Getier ihre Moves zu präsentieren. Sogar ein paar Breakdance einlagen legen sie aufs Parkett. Da gibt selbst Frontmann Sean Smith Applaus. Leider reicht es nach ca. 40 Minuten Spielzeit nicht mehr für eine Zugabe. Die DJ's für die anschließende Party scharren schon mit den Füßen. Schade eigentlich, denn ich hätte nicht erwartet, dass mir dieses Konzert so gut gefällt.
Setlist The Blackout:
01. Children Of The Night
02. Shut The Fuck, Uppercut
03. Spread Legs Not Lies
04. It's High Tide Baby!
05. The Fire
06. I've Got Better Things To Do Tonight Than Die
07. I Know You Are, But What Am I
08. Prepare For A Wound
09. Said And Done
10. We're Going To Hell... So Bring The Sunblock
11. This Is Why We Can't Have Nice Things
12. Top Of The World
13. Save Our Selves (The Warning)
14. I'm A Riot? You're A Fucking Riot!