Das Vainstream Rockfest hatte einiges zu feiern: 10-jähirges Jubiläum, ein ausverkaufter Hawerkamp, bombastisches Wetter und einen überragenden Headliner.
Zu Beginn der 27. Kalenderwoche schaute ich in meine Wetter-App und mir liefen die Schweißperlen nur so von der Stirn. Knappe 40° Celsius. Und dann den ganzen Tag in der prallen Sonne am Hawerkamp? Bei Headliner Parkway Drive war ein vorzeitiges Verlassen des Festivalgeländes von Anfang an keine Option. Im Laufe der Woche also Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 besorgt. Und dann kam alles viel weniger schlimm als vermutet, denn die Vainstream-Crew hat ganze Arbeit geleistet: viele Schattenplätze, 1,5-Liter-Tetrapack-Mitnahme auf das Gelände, Wasserstellen, Duschen und Wasserwerfer. Auch der Einlass fiel mit einer überragenden Schnelligkeit auf, freundlich war der Einlass ebenfalls, trotz der Hitze.
Der Schatten wurde Vitja, Upon A Burning Body und Chelsea Grin vorgezogen. Zu Breakdown of Sanity ging es das erste Mal näher zu den Bühnen. Leider war der Sound bei den ersten beiden Songs unterirdisch, Breakdown of Sanity ließen sich davon aber nicht beirren und lieferten ein solides Konzert. Danach ging es mit einem kühlen Pils wieder in den Schatten, der Hawerkamp war inzwischen richtig gut gefüllt. Trotz der Hitze war ein Großteil der Festivalbegeisterten gut gelaunt und die Acts auf den vier Bühnen wurden gefeiert.
Das Line-Up wurde im Vorfeld rege diskutiert. Vielen war das Aufgebot für ein 10-jähriges Jubiläum zu dünn, andere freuten sich über die auftretenden Acts. Und irgendwas müssen die Veranstalter bei einem Ausverkauf im Vorfeld ja richtig gemacht haben. Bei Acts wie Suicide Silence, Fear Factory oder Architects, die seit Jahren im Geschäft sind, ist ein Abfeiern vor den Bühnen aber auch nicht verwunderlich.
Überraschend war die Resonanz auf den Auftritt der Donots. Zwischen Architects, Callejon, Sick Of It All und Parkway Drive auf der EMP Stage bekamen die Ibbenbürener einen warmen, ausgelassenen Empfang.
Die Stimmung bei Sick Of It All im Anschluss war deutlich weniger enthusiastisch. Doch nichts übertraf an diesem Tag den Auftritt von Parkway Drive bei einsetzender Dämmerung. Die Australier gaben, wie man es von ihnen gewohnt ist, Vollgas. Ein Konfettiregen zu Beginn, Flammenwerfer, die das Gelände zusätzlich erhitzten und ein Set vollgepackt mit Hits ließen den Hawerkamp erbeben. So muss ein Headliner-Auftritt sein!
Und auch nach dem gefeierten Auftritt von Parkway Drive bekamen viele nicht genug. Wie bei facebook in den Kommentaren zu lesen ist, musste die Club Stage bei Biohazard wegen Überfüllung geschlossen werden.
Bei so einer Organisation kann man sich nur auf das 11. Vainstream Rockfest im nächsten Jahr freuen!
Alle Bilder von meinem lieben Kollegen Mitch gibt es hier.