06.08.2009: Carpathian, Anchor, Ritual - Schlachthof Wiesbaden

06.08.2009
 

 

RITUAL spielten ein kurz, prägnantes Set, ließen jegliche Ansagen links liegen und man sah ihnen an, dass es ihnen sehr Leid tut, mit solcher Verspätung aufzuspielen. Leider bleibt dementsprechend nicht viel Zeit für mehr und so verabschiedet man sich nach guten 25 Minuten schon vom Publikum, welches sich größtenteils im Hinteren Teil des Schlachthofs versteckt hat und stillstehend vom intensiven Sound Kenntnis genommen hat.

Erstaunlich war, dass für die kurze Zeit, die die Bands zum Soundcheck hatten, ein sehr guter Sound ins Publikum gespielt wurde, der sich als fast glasklar betiteln lässt.

Bis zur letzten Minute unklar war hingegen, ob ANCHOR ihr Set spielen können. Ihr Frontmann war wohl erkrankt und keines guten Gemütszustandes belebt, jedoch gingen plötzlich die Lichter aus und der übergroße Schreihals stand auf der Bühne. Auch ANCHOR wussten zu gefallen, riefen allerdings ebenso wenig Publikumsbeteiligung auf den Plan wie RITUAL. So verlief das durchaus spannende Set ohne besondere Vorkommnisse und machte Lust auf mehr. In Form von CARPATIAN nämlich.

Diese betreten die Bühne recht schnell und beginnen sofort ihr Set, welches bis auf "End of The World" und einem (hervorragenden) neuen Song komplett aus "Isolation" Material besteht, welches würdig abgefeiert wird. So gibt es im Publikum, dass heute gar nicht in Massen erscheint, erste Stage-Dives und allgegenwärtige Sing-A-Longs. Der gute Sound macht die intensiven Songs von CARPATHIAN noch mal um einiges spannender und lässt dadurch oftmals gar unheimliche Stimmungen entstehen. Highlight ist sicherlich "Seventyk" und die Ansagen von Frontmann Martin, der immer wieder dazu animiert nach vorne zu blicken und selbst in den übelsten Situationen positiv zu denken. Und das waren keine Phrasen, das waren ehrliche Gedanken eines grundsympathischen Menschen. Da bin ich sicher. Es wäre ein perfekter Abend, wenn nicht ein Kerl mit einer kurzen CDC-Hose und tattowierten, blutigen Schlagringen auf den Waden immer wieder sein gewaltsames Treiben vollzogen hätte und sich durch dämliche Aktionen in den Vordergrund rücken musste. So ist es eine Schweinerei, sich auf der Bühne aufzuhalten und den Sänger durch Gehampel auf Seite zu schubsen und auch das Publikum durch Stage-Dives komplett umzunieten. Doch der Verursacher, der sichtlich keinen Song der drei Bands kannte, wird sich noch heute damit brüsten. Ansonsten lässt sich mal wieder feststellen, dass die Szene um Wiesbaden und Darmstadt einiges zu bieten hat und bis auf wenige (beschriebene) Ausfälle sehr schöne Hardcore-Konzerte zu bieten hat.

ACHTUNG, die Fotos stammen nicht von der gestrigen Show sondern vom Allschools Birthday Bash