06.07.2019: METALLICA, GHOST, BOKASSA - Berlin - Olympiastadion

07.07.2019
 

 

Still going strong! 

Momentan befinden sich die Thrash-Metal-Giganten METALLICA auf “WorldWired Tour”. Im Rahmen dieser führte der Tourplan das Quartett in das Berliner Olympiastadion. Natürlich im Vorfeld ausverkauft, auch wenn wenige Tage vor dem Konzert nochmal ein geringes Kontingent an Tickets in den Verkauf ging. Die Ränge und der Innennraum waren proppevoll. Es sollte ein langer, musikalischer Abend werden. Denn METALLICA haben sich mit GHOST und BOKASSA gleich zwei Vorbands auf Tour eingeladen.

Mit Letztgenannten ging es bereits um 17:45 Uhr in die Vollen. Die norwegische Rockband hat erst am 21. Juni diesen Jahres ihr zweites Album “Crimson Riders” vorgestellt und durfte nun mit dem neuen Material auf die ganz große Berliner Bühne. Sänger und Bassist der Band nutzten immer wieder den “Snake Pit” von METALLICA, um den Berlinern etwas näher zu kommen. Nachdem die Band bereits einige Konzerte im Vorprogramm von METALLICA gespielt hat, merkt man dem Trio an, dass sie sich durchaus wohl fühlen auf einer solch großen Bühne. Das Publikum reagierte noch verhalten, den Meisten schien BOKASSA kein Begriff zu sein. Das könnte sich nun geändert haben.

Als zweiter Supportact sind GHOST mit METALLICA unterwegs. Spätestens mit Album Nummer 4 “Prequelle” haben sich GHOST in die höheren Regionen der Heavy-Metal-Szene gespielt und erfreuen sich zunehmend mehr Anhängern. Das wurde auch beim Support-Auftritt für METALLICA deutlich. Jede Menge Pommesgabeln fanden den Weg gen Himmel und die ersten Reihen feierten den Auftritt von GHOST, der ca. eine Stunde andauerte. Die “Nameless Ghouls” bewegten sich ständig über die Bühne und motivierten die Fans in den ersten Reihen. Aber auch Tobias Forge aka Cardinal Copia ließ sich immer wieder auf dem “Snake Pit”-Steg sehen. GHOST wissen wie man eine große Bühne für die eigene Inszenierung nutzt. 

Eine Dreiviertelstunde nachdem GHOST die Bühne verließen, war endlich Zeit für METALLICA! Bei strömenden Regen betraten James, Lars, Kirk und Robert die riesengroße Bühne im Berliner Olympiastadion. Nachdem obligatorischen “The Ecstasy of Gold” vom Band startete die Band mit “Hardwired”, “The Memory Remains” und “Ride the Lightning” ins Set. Von 2016 bis 1984 in ca. 15 Minuten. Nach 15 Minuten sind Publikum und Band klitschnass und die Stimmung scheint zunächst etwas abgekühlt zu haben. 

Spätestens bei "Sad But True" wird den Anhängern aber wieder wärmer und der anfängliche Enthusiasmus fährt zurück in die Gliedmaßen des Berliner Publikums. Als Leckerbissen folgen das grandiose "Welcome Home (Sanitarium)" und das peitschende "St. Anger", dessen Sound und Klarheit ein wenig unter den Windböen leidete, die durch das Stadion huschten. Zwischen den Songs spielten Kirk Hammett und Robert Trujillo zusammen und abwechselnd Solos. Zunächst coverten die Beiden “Engel” von RAMMSTEIN. Es folgten zudem “ManUNkind” und “Orion”, ohne Schlagzeug und mit Robert am Mikrofon. 

Danach verließ die Band die Bühne. Zum Intro von "One" schlugen Flammen aus dem Bühnenboden und den Traversen an der Bühne und am FOH. Die riesigen Leinwände wurden zum Kriegsschauplatz und METALLICA trugen das hoch emotionale Lied mit höchster Präzision vor. Ohne Pause leitete das Quartett direkt über in das kraftvolle "Master of Puppets". Was eine Gänsehaut! 

Für die letzten 3 Songs vor der Zugabe kam die Band den Fans noch näher und positionierte sich am Ende des "Snake Pits" samt zweiten Schlagzeug. Sänger James warnte die Fans davor, dass Lars ihnen nun sehr nahe kommen würde. Auf die Ohren gab es "For Whom the Bell Tolls", das von Flammen untermalte "Creeping Death" und "Seek & Destroy". Fannähe wird groß geschrieben in der "Metallica-Family". Lars Ulrich pushte die Fans immer wieder. Kirk Hammett und Robert Trujillo knieten sich mehrfach an den Rand des "Snake Pits" und genossen den Kontakt zu den Fans. 

Als Zugabe gab es mit "Spit Out The Bone" nochmal einen Song vom aktuellen Album "Hardwired…To Self-Destruct". Die Reaktionen darauf waren eher verhalten. Dafür sorgten "Nothing Else Matters" und "Enter Sandman" für umso mehr Emotionen. Ein Feuerwerk zum Abschluss inklusive. 

METALLICA stellten mit diesem Konzert unter Beweis, dass sie noch immer eine der größten Metalbands des Planeten sind und dass sie in den 80ern und 90ern einen ganzen Haufen Hits für die Ewigkeit geschrieben haben. 

Hier unsere Fotos des Abends: METALLICA | GHOST | BOKASSA

Hier die Setlist des Abends:

1. The Ecstasy of Gold (Intro)
2. Hardwired
3. The Memory Remains
4. Ride the Lightning
5. The God that Failed
6. The Unforgiven
7. Here Comes Revenge
8. Moth Into Flame
9. Sad But True
10. Welcome Home (Sanitarium)
11. Kirk & Rob’s Solos (Engel (RAMMSTEIN-Cover), ManUNkind & Orion)
12. St. Anger
13. One 
14. Master of Puppets
15. For Whom the Bell Tolls
16. Creeping Death
17. Seek & Destroy

Encore:

18. Spit Out the Bone
19. Nothing Else Matters
20. Enter Sandman