Ausverkauftes Conne Island. Etwas was schon öfter vorkommt. Dieses Mal war es bei FATONI der Fall. Seines Zeichens Rapper aus München und aktuell auf Tour zur seiner aktuelle Platte "Andorra", die im Juni 2019 erschien.
Schon Wochen vorher wurde ausverkauft gemeldet. Aber verwunderlich ist es nicht. Seit „Yo, Picasso“ bzw spätestens dem Mixtape „Im Modus" hat man von Fatoni gehört. Oder eben vom Kollaboalbum „Alle Liebe nachträglich“ mit der Künstlerin MINE. Er bezeichnet sich selbst als Kulturpessimist in seinem Song „Clint Eastwood“ aber das bezieht sich auf den Vergleich mit der heutigen Jugend und ihren Trends. Der Hip Hop Kultur schenkt er trotzdem seine Sichtweise und Tracks, egal ob Trend oder nicht.
Am Freitagabend füllte sich das Conne Island nach und nach. Kurz nach 20 Uhr betrat der Support MAULI die Bühne. Er stöpselte sein Smartphone an und wartete darauf das er auf seinen In Ears etwas hörte und begann sein Set mit einer Liebeserklärung - eine Liebeserklärung an das Stehlen. „Klepto“ war der Einsteig in ein sympathisches Set von 30 Minuten. Trotz kleiner technischen Abweichungen wie dem falschen Beat oder ein falscher Effekt auf der Stimme, hat er einen Großteil des Publikums für sich gewonnen. Er macht Autotunerap, dem nicht jedem zusagt und auch heute noch ist Autotune in der Musik etwas verpönt, obwohl einige Musiker ein Händchen für eine gute Verwendung haben.
Bei MAULI passt es, er weiß was er da tut. E-Gitarren waren am Anfang auch eher verpönt, bis sie nicht mehr wegzudenken waren. Ob das mit Autotune passieren wird, wird die Zukunft zeigen. Aber wie bei allem ist es Geschmackssache. Mit einem Song über E-Roller ging es danach am Ende vom Set doch noch mal um Liebe bzw um das Verliebt sein mit dem Song „Licht“. Die 30 Minuten waren eingerahmt von Liebe. Den letzten Song verbrachte er im Publikum in eine Gruppenumarmung. Der Wunsch nach einer Zugabe wurde leider nicht erfüllt.
Nach kurzer Pause mit etwas Gewusel auf der Bühne, begann Fatoni sein Set nach 21 Uhr. „Alles zieht vorbei“ war der Einstieg und das Publikum begann mit seinem Drang zum Tanzen direkt beim ersten Song. Textsicher waren die vorderen Reihen natürlich auch. Etwas anders war auch nicht zu erwarten. Als Studentenrap wird seine Musik ab und an bezeichnet und es ist eben nicht der „typische“ Rap. Aber Rap ist eben Vielseitig und es geht nicht bei jedem um schnelle Autos, die Rolex, Frauen und viel Geld. Rap ist eben auch gesellschaftskritisch und politisch, erzählt Geschichten und alberne Begebenheiten und ist auch mal persönlich und selbstironisch.
Im Song „Mitch“ zum Beispiel beschreibt er einen Junkie aus dem Park in der Nähe wo Fatoni aufwuchs. In „D.I.E.T.E.R“ seine Liebe zu den Beatles und dem Dieterprinzip.
Nach ein paar Songs stand Fatoni plötzlich auf seinem Merchstand am anderen Ende vom Conne Island. Er meinte jeder cooler Act hat mitten im Set eine kleiner Bühne am andern Ende um von da ein paar Songs zu spielen. Für eine Bühne hat es nicht gereicht, aber für den Song „Lassensiemichkunstlerichbindurch" mit der Akustikgitarre war der Platz ausreichend. Danach ließ er sich auf Händen zurück zur Bühne bringen. Es folgten noch einige Songs wie „Burj Khalifa“ als Tour RMX mit Mauli zusammen. Und JUSE JU war als „Überraschungsgast“ auch von der Partie. Überraschend nicht wirklich, da er schon bei einigen Tourterminen dabei war. Trotzdem hat sich das Publikum sehr darüber gefreut und hat damit den Abriss in die letzte Phase gebracht.
Rundum ein guter Abend im ausverkauften Conne Island. Die Tour hat noch ein paar Termine für die es noch Tickets gibt, wie in Wiesbaden am 17.12 oder am 22.12 in Berlin.