Das Rock am Ring Festival 2019 ist vorbei. Mit der Fahrt nach Hause beginnt nun der Weg zurück in den Alltag und wir blicken zurück auf ein Festival voller Highlights (und ein paar kleine Vorschläge zur Verbesserung).
Auch in diesem Jahr haben sich 80.000 Menschen auf den Weg in die Vulkaneifel gemacht um drei Tage ausgelassen zu TOOL, DIE ÄRZTE, SLIPKNOT und vielen weiteren Künstlern und einem großen Rahmenprogramm zu feiern. In diesem Jahr gab es neben den drei Hauptbühnen noch die Melitta Karaokebühne mitten im Foodcourt bei der man selbst einige Songs zum besten geben konnte. Sogar das Wetter hat in diesem Jahr endlich wieder mitgespielt und so gab es keine Unterbrechungen oder andere Zwischenfälle während des Festivals. Auch innerhalb des Timetables gab es so gut wie keine Verzögerungen, was bei den kurzem Umbaupausen schon beinahe an ein Wunder grenzt.
Am Freitag startete das Festival mit PALISADES, einer Post-Hardcore-Band aus New Jersey und der amerikanischen Rockband BADFLOWER auf den beiden Hauptbühnen. Der am meisten herbeigesehnte Auftritt des Tages war wohl der des Headliners TOOL. Auf der Crater Stage spielten AGAINST THE CURRENT im Regen eine unglaublich energiegeladene Show, bei THE 1975 ging es dagegen ruhiger zu. Auf der Alternastage reichten sich Bands wie WHILE SHE SLEEPS, BEARTOOTH und ARCH ENEMY nacheinander das Mikro.
Am Samstag absolvierten FEINE SAHNE FISCHFILET ihren dritten Auftritt bei Rock am Ring und waren erneut sichtlich gerührt. Der Platz vor der Volcano Stage war voll, während des Auftritts bildeten sich immer wieder Moshpits und immer wieder wurden Flaggen mit Aufschriften wie „FCK AFD“ oder „Refugees Welcome“ in die Höhe gehalten. Sowohl im Publikum als auch auf der Bühne wurden Bengalos gezündet.
Während des Auftritts von BRING ME THE HORIZON ging die Sonne unter während Oli Sykes im bordeauxfarbenen Anzug über die Bühne und durch den Graben lief. Auf der Crater Stage feierten die Fans mit THE HU oder FEVER 333, bei denen der Sänger Jason Butler kurzerhand die Bühne verließ um vom Dach des FOH zu performen. Auch ARCHITECTS, SLAYER und DIE ANTWOORD legten eindrucksvolle Performances hin.
Der Sonntag begann mit dem Auftritt der Münchner Jungs von BLACKOUT PROBLEMS, bei dem sich Sänger Mario Radetzky bereits beim ersten Song im Publikum die Lippe blutig schlug. Headliner SLIPKNOT lieferten auch nach jahrelanger Pause eine eindrucksvolle Show. Während des gesamten Auftritts waren im Publikum Circlepits zu sehen. CASPER & MARTERIA spielten trotz der späten Stunde ein großartiges Set, bei dem sie auch einige Songs von ihren Monstertruck „Monsti“ aus der Menge spielten.
Das kulinarische Angebot auf dem Festivalgelände war leider nicht ganz so herausragend wie das Line-up. Zu wenig vegane Alternativen und auch im Supermarkt vor dem Festivalgelände gab es weder veganes noch vegetarisches Grillgut für die Besucher, dafür eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse, wodurch man es kaum im Laden aushalten konnte. Auch gekühltes Bier war nur in geringen Mengen vorhanden. Auch der Mangel an Mülleimern wurde während der späten Stunden des Festivals deutlich. Ein weiterer Kritikpunkt in diesem Jahr waren die Toiletten, von denen auf dem Infield zu wenige vorhanden waren. Einige mobile Toiletten quollen bereits über und viele Besucher mussten sich mitten auf dem Infield erleichtern. Trotz dieser Kritik war das Rock am Ring 2019 ein gelungenes Festival.
Im nächsten Jahr erwartet uns dann die nächste Ausgabe des Festivals: Vom 5. bis 7. Juni 2020 feiern Rock am Ring (35 Jahre) und Rock im Park (25 Jahre) ihre Jubiläen.
Unsere Fotos des Festivals findet ihr hier: Freitag | Samstag | Sonntag
Fotos und Text: Jana Boese