Wenn Bands vom Indie zum Majorlabel wechseln, bringt das zumindest für die Konzertbesucher den einen oder anderen Nachteil mit sich. In diesem Fall waren es dann die 21,- Euro an der Abendkasse, die dann doch ein wenig zu hoch wirkten.
Zur Einstimmung eröffneten RADIOPILOT den Konzertabend. Auch wenn deutschsprachiger Indie-Rock à la Madsen bei einigen Hörern gerade wieder gut ankommt, zwang mich diese Band erstmal zum Weghören bzw. zum Zwangsaufenthalt an der Theke. Da konnte selbst die Single „Fahrrad“ nichts dran ändern.
Das komplette Gegenteil begann nach 30 Minuten Umbaupause. Anders Wendin aka MONEYBROTHER sorgte mit blosser Anwesenheit für Euphorie bei den überwiegend weiblichen Fans. Scheint an dem dauerhaften Grinsen und seiner gewohnt sympathischen Ausstrahlung zu liegen. Mit Röhrenjeans/ Lackschuh-Outfit und gesangssicherem Auftreten wurden Songs des 2007 erschienenden Album „Mount Pleasure” angestimmt. Gerade bei Liedern wie „Just Another Summer“

Eine herausragende Bühnenshow wurde nicht geboten, würde aber bei MONEYBROTHER sowieso mehr gezwungen als natürlich wirken.
Highlight des Abends war der Moment als Anders und sein Organist zu ruhigeren Tönen anstimmten und das Publikum nun völlig zum Mitsingen zwangen. Gerade dieses abwechelungsreiche Auftreten, diese Mischung aus Indie, Soul, Pop, Rock liessen eine Spielzeit unter 90 Minuten nicht zu. Am Ende noch drei Zugaben und jeder Besucher war zwar mindestens 21,-Euro ärmer, aber um ein weiteres MONEYBROTHER - Konzert reicher.