Fasziniert war ich schon als ich am Donnerstagmittag um 14Uhr das Palladium zu Interview-Zwecken besuchte. Schon über 30 Jungens und Mädels, zum Teil in Schweden Flaggen gehüllt, warten auf den Einlass, der aber erst in ca. 6 Stunden stattfinden wird. Sind es MANDO DIAO denn wirklich wert, so früh hier aufzulaufen?
Als ich dann das Palladium abends um ca. 20.15Uhr betrete ist es schon bis hinten hin gefüllt. Kein Wunder. Ausverkauft war es, so wie die gesamte Tour, extrem schnell und flott wurde klar, hier gibt es kein Vorkommen mehr. Wellenbrecher sollten für Sicherheit sorgen und im Nachhinein war das auch gut. Mit viel Glück dann doch noch im vorderen, abgeschotteten Viertel gelandet beginnen auch prompt THE VIEW. Die ersten tanzen sich warm doch größtenteils herrscht Langeweile, auch wenn THE VIEW mit massigem Applaus empfangen werden. Mit Which Bitch! haben sie auch schon ihr zweites Album vorliegen und können den ein oder anderen Hit spielen.
Doch man merkt, dass die meisten auf nur eine Band warten. Nämlich MANDO DIAO. Die bauen nämlich flux um und betreten die Bühne mit Hintergrundsängerinnen und Trompeten. Und gleich geht es rund. Entgegen aller Erwartungen starten sie auch mit Sheepdog vom Debüt Bring em in und gleich setzt sich das Palladium in Bewegung. Es wird getanzt und geschrien, mitgesungen und die ersten hieven ihre Körper über das Publikum um im Graben von mürrischen Securitys entgegen genommen zu werden. Und MANDO DIAO? Die sind energiegeladen, gewohnt arrogant und geben alles. Und arrogant sein, das dürfen sie auch. Wer so ein Repertoire an Hits vorzuweisen hat der darf auch mal ein Publikum nicht begrüßen, der darf auch mal ablesen, wem er einen Song widmet. Nach Sheepdog allerdings verfallen die Schweden in ein kleines Loch. Schnell kommt das Gefühl, dass es das nun war. Doch weit gefehlt. Schnell werden die ersten Songs des aktuellen Give me Fire ausgepackt schon erscheinen MANDO DIAO in gewohnter Energie. Gerade die Stimme von Björn Dixgard kann mehr, als es viele annehmen. Bombastisch und kraftvoll werden Songs wie Gloria vorgetragen, die gerade durch die Hintergrundsängerinnen an besonders viel Groove erhalten. Zwar vermisst man schmerzlich Songs wie Maybe Just Sad oder Blue Lining, White Trenchcoat, jedoch sorgen die Hits God Knows oder Down in the Past für genügend Begeisterung. Ein gutes, durch und durch perfekt durchgeplantes Konzert ohne Überraschungen, jedoch mit genügend Unterhaltungsfaktoren.