09.01.2015: Curse - Hamburg- Gruenspan

09.01.2015
 

 



CURSE ist aus der Versenkung zurück und gibt nach seinem Albumrelease die erste Tour seit Jahren. In Hamburg fegt der Orkan um die Ecken, dennoch ist das Publikum im Gruenspan heute sehr gut angezogen.
CURSE tritt pünktlich auf die Bühne und startet den Abend mit "Tatooine". Im Vergleich zu dem, was heute noch kommen wird, empfängt das Publikum CURSE und seine Band herzlich und genießt den ersten Song ruhiger, so als ob man erstmal schauen müsste, was da heute noch kommt. Zwei Schlagzeuger und einen Mann an Keyboard und Computer sind dabei. Der Sprechgesangspoet des Abends stellt sofort die Verbindung zum Publikum her, betont dass heute in Hamburg Generalprobe, weil Start der Tour ist. Spätestens da hat er sein Publikum. Songs der neuen Platte kommen ruhiger an, werden ebenso aufgenommen. Als CURSE in seiner Diskografie nach hinten greift und ein paar alte Sachen ins Publikum schleudert, ist die Begeisterung fast nicht mehr zu bremsen. "Widerstand" klingt heute so, als ob es GENTLEMAN niemals gegeben hätte, "Warum nicht" wird auf den aktuellen politischen Stand gebracht und dafür heimst CURSE weiteren Beifallssturm ein. Hände in der Luft bewegen sich auf und ab, Kopfnicken, Chorus geben. Nach kurzer Zeit hat er alle verfügbaren Sympathien im Saal auf seiner Seite und freut sich offensichtlich ehrlich darüber.



Doch auch die ernsteren Themen werden angesprochen. Vor "Kristallklarer Februar", welches seinem verstorbenen Freund und Kollegen Patrick Ahrend gewidmet ist, der vor zwei Jahren starb, hält er eine bewegende Ansprache und bittet sein Publikum heute darum einfach "nur da zu sein". Diesem Wunsch wird während des Songs nachgekommen und im Anschluss kann man erleben, wie tributzollender und respektvoller Applaus funktioniert. Ein bisschen schnürt es einem die Kehle zu. Darauf folgt "Und was ist jetzt" als weitere Erinnerung an den verstorbenen Freund.



Aber so geht es nicht weiter. CURSE weiß wie man sich um sein Publikum kümmert und so bekommt er auch von solch ernsten Themen den Bogen wieder, so dass man mit einem leichten Gefühl in den Abend gehen kann. Zum Ende des Konzerts darf Phoebe auf die Bühne kommen. Die Geschichte von ihrem Kennenlernen wird erzählt und gemeinsam gibt man "Ende" zum Besten. Für viele Leute scheint die Konzentration aufgebraucht zu sein. Als CURSE einen Crowdsurf gewissenhaft vorbereitet und die Menschen bittet zusammenzurücken, haben sich die Reihen etwas gelichtet. Nach knapp 2,5 Stunden Konzert muss man aber sagen, dass man mit CURSE im Anschluss am liebsten noch ein bisschen weiter rumhängen möchte, fühlt sich seelengestreichelt, aufgebaut und von den Beats durchmassiert. So kann man in die Sturmnacht gehen.