10.12.2016: TERRORGRUPPE, WHITE SPARROWS - Weinheim - Cafe Central

12.12.2016
 

 

Sind 2-Stunden-Konzerte noch Punk-Rock? Bei der TERRORGRUPPE ja!

Es brüllt, es kreischt, es schreit,… sind wir hier im Affenhaus? Nein, aber irgendwie doch,… um genau zu sein im Cafe Central in Weinheim, dass am Samstagabend (den 10.12.2016) zu genau jenem mutiert.
TERRORGRUPPE sind auf Tiergarten Tour und machen Halt im kleinen, schwitzigen Cafe Central.

Draußen ist es kalt, drinnen ist es heiß. Wer an diesem Wochenende Lust auf einen Saunagang inklusive Bieraufguss hat, der ist im Cafe Central genau richtig. Pünktlich um 21:00 Uhr geht es los, in Form von den WHITE SPARROWS.
ALEX MOFA GANG mussten ihren Support-Auftritt kurzfristig absagen, da Sänger Sascha Hörold krank im Bett liegt. Pech für die einen, Glück für die anderen. WHITE SPARROWS aus Südhessen können auf die Schnelle einspringen und übernehmen den freigewordenen Slot. Die 5 spielen Punk-Rock gepaart mit Rock’n’Roll und etwas Oi. Laut, klar, politisch. Keine großen Schnörkel, stattdessen geht es geradlinig nach vorne.
Das Publikum nimmt die Show relativ regungslos hin. Vor der Bühne klafft noch ein großes Loch, das nicht allein dem Wellenbrecher zu schulden ist. Auch sonst laufen die meisten Mit-Mach-Aktionen ins Leere, was WHITE SPARROWS jedoch nicht davon abhält es weiter zu versuchen. Hier und da wird mal mit geklatscht. Vereinzelt mitgesungen. Mehr nicht.
„Wenn ihr wollt, dass wir noch einen Song spielen, dann schreit so laut ihr könnt!“ Es folgt keine Reaktion vom Publikum. Kein Schrei, kein Applaus, nichts. Und trotzdem hängen die fünf noch einen Song ran.
Nach rund 40 Minuten verlassen die Südhessen die Bühne und überlassen diese den Berliner Deutsch-Punk-Helden TERRORGRUPPE.

„Wir sind die TERRORGRUPPE – wir bringen euch heute eure Jugend zurück“

Ganz Unrecht haben Archi MC Motherfucker und seine Jungs nicht. Die meisten der Anwesenden haben die Blütezeit der TERRORGRUPPE live miterlebt, nur vereinzelt springen ein paar „junge Hüpfer“ vor der Bühne auf und ab.
Jenes merkt man auch an der Setlist bzw. der Stimmung. Obwohl „Tiegarten“ auf Platz 28 der Charts eingestiegen ist, zünden die Songs (im Vergleich zu den alten Klassikern) nicht so richtig. Stimmung gibt es trotzdem. Allem voran weil die Setlist extrem durchmischt ist. Springen, pöbeln, Bier trinken, ausruhen.

Wer einen Platz weiter vorne hat, steht schon bald in einer einzigen, riesigen Pfütze Bier. Mit vollem Becher wird sich in die Menge gestürzt. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Das beweist allem voran ein Zuschauer, der zuerst die Bühne stürmt, zum Mikro greift, den Gasangspart übernimmt, im Folgenden wieder von der Bühne geworfen wird, ein paar Songs den Mikrofonständern umwirftt und daraufhin ein gebrochenes Nasenbein angedroht bekommt. Ganz so weit kommt es nicht. Und trotzdem sieht man den jungen Mann einige Songs später mit einem Pflaster auf der Stirn, aber immer noch genau so großer Klappe, wieder.

DIE TERRORGRUPPE spielt innerhalb von 2 Stunden alle ihre Hits. „Keine Airbags für die CSU“, „Schmetterling“, „Mein Skateboard Ist Wichtiger Als Deutschland“,… zu Beginn der Zugabe gibt es zusätzlich noch eine Punk-Version des K.I.Z.-Hits „Hurra Die Welt Geht Unter“.
2 Stunden voller Bier, Spaß und Punk. TERRORGRUPPE haben einigen an diesem Abend ihre Jugend zurückgebracht. Schön.