Nach jeder Menge Regentage in letzter Zeit kann man eine gewissen Vorfreude ob der fürs Wochenende angesagten 30° C nicht wirklich verbergen. Einen guten Vorgeschmack auf ein paar heiße Sommertage bot auch dieser Donnerstag Abend im Kölner MTC, wobei die Temperaturen in besagter Kellerlokalität jedes tropische Hoch bei weitem zu übertreffen wusste. Es galt die Spreu vom Weizen zu trennen, denn pilgerten die jüngeren Musikfreunde primär in die ausverkaufte Live Music Hall zu SUM 41, zog es die Freunde härterer Klänge an diesem Abend zu WALLS OF JERICHO und ZERO MENTALITY.
Mühsam kämpfte ich mich während der ersten Klänge des ZERO MENTALITY Intros zur Bühne vor, wo die Bochumer Jungs bereits eine ordentliche Crowd versammelt hatten. Brachial ging es durchs Set und nebenbei wurde noch ein Geburtstagsständchen für Gitarrist Thorsten Gesungen. ZERO MENTALITY hatten sich offensichtlich ein paar Leute aus dem Pott mitgebracht, die gemeinsam mit den lokalen Heads für ordentlich Action vor der Bühne sorgten. Kontinuierlich kletterten die Temperaturen im MTC und immer mehr Zuschauer verfielen der rockigen NYHC Mixtur der Band, die einmal mehr ihren Ruf als super Live Band unter Beweis stellte.
Doch was darauf folgte ist kaum in Worte zu fassen. Kaum betritt der charismatische Brüllzwerg Candace Kucsulain die Bühne fängt die Meute an auszurasten. Mit "All Hail The Dead" eröffnet man ein unglaublich energetisches Set, welches einen Großteil der diesjährigen Shows locker in die Tasche steckt. Candace ist in absoluter Höchstform und freut sich über die so zahlreich erschienen Musikfreunde. Bereits mit den ersten Stagedives wird der erste Scheinwerfer von der Decke gerissen, landet unsanft auf der rumhüpfenden Sängerin, die sich nur kurz schüttelt und weiter ihre Lyrics in die Menge spittet. Von den Ansagen und dem Animationspotential hat das Ganze schon etwas von einem weiblichen und deutlich hübscheren Scott Vogel aber die Crowd lässt sich auch nicht mehrmals zum Circlepit bitten. Musikalisch hält man sich großteils an die beiden letzten Werke "All Hail the Dead" und "With Devils Amongst Us All", bringt aber auch mit "Playing Soldier Again" altes Material ins Spiel. Glückliche und erschöpfte Gesichter überall und da lässt sich die Band auch nicht 2 Mal um eine Zugabe bitten. Mit dem zum gemeinsamen mitgrölen animierenden "Revival Never Goes Out Of Style" endet ein unglaublich gutes Set. Die Menge stapelt sich ein letztes Mal bis zu Decke und feuert eine letzte kollektive Stagedive Salve ab, bevor der wohl heißeste Abend dieses Jahres ausklingt. Bis zum nächsten Mal!