MUSE Live - das heißt soviel wie: Bombastische Musik, effektgeladene Pyroshow und perfektes Entertainment. Dementsprechend hoch waren auch die Erwartungen an diesen Auftritt vor der malerischen Kulisse der Loreley - die zumindest bis auf wenige Ausnahmen erfüllt wurden.
Zum Auftakt ertönt der Dubstep Opener Ihres aktuellen Albums "The 2nd Law: Unsustainable" untermalt vom zugehörigen Musikvideo, was auf fünf überdimensionalen Leinwänden abgespielt wird und so die Menge ordentlich einheizt. Plötzlich taucht wie aus dem nichts der auch im Video zu sehende Roboter "Charles" im Publikum auf und fährt seine Wege inmitten der begeisterten Menschenmasse.
Auf dieses beeindruckende Intro folgen mit "Supremacy" und "Black Holes and Revelations" direkt zwei Hymnen die vom Publikum entsprechend abgefeiert werden. Beeindruckend ist Matt Bellamy's grandioses Gitarrenspiel. Trotz seiner Agilität vernimmt man keinen falschen Ton und das, obwohl er bei den zahlreichen Soli die Gitarre überall wie wild herumwirbelt. Bei "Panic Station" werden auf den Leinwänden politische Personen wie zum Beispiel Angela Merkel und Barack Obama karikiert, was durchaus das ein oder andere Schmunzeln auf die Wangen des mitgerissenen Publikums zaubert.
MUSE brennen ein gewaltiges Effektfeuerwerk mit Nebelsäulen, Feuersäulen und einer ausschweifenden Lightshow ab, was die bombastische Musik absolut passend untermalt. Als absolutes Highlight steigt beim Song "Guiding Light" eine überdimensionale Glühbirne über dem Publikum auf, aus dessen Fassung eine Tänzerin an einem unsichtbaren Seil für eine akrobatische Glanzleistung sorgt, während Konfetti auf das Publikum herabfällt.
Mit "Undisclosed Desires" und "Stockholm Syndrome" folgen zwei Uptemposongs, die die Stimmung ins Unermessliche steigern, bevor es einen Break gibt und mit "The 2nd Law: Isolated System" drei Zugaben eingestimmt werden. Hier fehlt es, wie das komplette Konzert eigentlich, ein wenig an der Kommunikation zwischen der Band und dem Publikum. Nach nur knapp 90 Minuten endet das Konzert abrupt mit dem Olympiasong "Survival" und die Band verabschiedet sich mit einem knappen "See you soon" von der Bühne. Aufgrund der durchweg guten Resonanz des Publikums während des Konzertes, hätte man sich hier einen sympathischeren Abschied gewünscht.
Nichts desto trotz war es ein unvergesslicher Abend mit einer beeindruckenden Bühnenperformance von Matt Bellamy, Christopher Wolstenhome, Dominic Howard und einem vierten Mann am Keyboard. Musikalisch und visuell haben MUSE wirklich einiges geboten, was den durchaus hohen Eintrittspreis wiederrum rechtfertigt.