Kleine Show. Große Party.
Hamburg. Hafenklang. BONA(Party).
Tobias Jundt hat wieder neue Musiker gefunden, um gemeinsam die kleinen Clubs des Landes auf den Kopf zu stellen. Glitzer, Musik und nackte Haut. Viel nackte Haut.
Neue Band. Neue Show. Keine Tour wie die andere.
BONAPARTE sind zurück.
Mit "Das Lied Vom Tod" sendete Tobias Jundt bereits Mitte letzten Jahres ein Lebenszeichen in die Welt. Afrikanische Beats, deutsche Texte. Wirr, laut, anders. Typisch BONAPARTE. Oder eben nicht.
Nun (fast ein Jahr später) folgt mit "Big Data" feat. BELA B und FARIN URLAUB das nächste Lebenszeichen. Diesmal inklusive großer Album- und Tourankündigung. Doch bevor die großen Hallen bespielt werden, geht es auf kleine, schwitzige, komplett ausverkaufte Club-Tour. Nächster Halt - Hamburg, Hafenklang.
Das Hafenklang ist um 20 Uhr bereits proppevoll. Wer zur Bar, Garderobe, aufs Klo oder vor die Bühne möchte, muss sich durch eine Horde an Menschen kämpfen. Körperkontakt nicht zu vermeiden.
Keine Vorband, kein Vorglühen, direkt die volle Dröhnung BONAPARTE.
Mit "3 Minutes In The Brain Of Bonaparte" eröffnet Tobias Jundt den Abend. Ruhig, zurückgenommen, reduziert.
“Who am I? And if yes, how many?
What is the answer, what if, there isn't any?
Is it One or two, and when does now begin?
How long is temporary and is standing here a sin?”
Es folgt eine Mischung aus alten Klassikern, beinahe vergessenen Perlen und neuen Songs. Do You Wanna Party With The BONAPARTE / Y?
Die Band ist auf dieser Tour auf ein Minimum reduziert. Keine Bläser, keine Percussions, kein zweiter Gitarrist - Minimalbesetzung. Schlagzeug, Bass und Tobais Jundt an der Gitarre und am Gesang. Kleine Clubs, kleine Bandbesetzung.
Nicht fehlen darf jedoch die gewohnt schräge Bühnenshow. Glitzer, Glitzer, Glitzer. Tänzerin, Tänzer, unfassbare Outfits, Sekt und Hähnchenschlägel. Mhhh, lecker.
Die Spaß beginnt mit zwei großen Luftballons, die aufgrund der niedrigen Decken im Hafenklang zur Waffe werden. Dann genau so schnell wie die Luftballons Richtung Decke geschossen werden, kommen jene auch wieder zurück. Hamburg geht in Deckung. Besser so.
Auf BONAPARTE Shows herrscht Anarchie. Auch in Hamburg. Und so landet Tobias Jundt reitend auf den Schultern eines Zuschauers, die Tänzerin nackt über den Köpfen der eskalierenden Menge und Zuschauer Sektgebadet im Zuschauerraum. Alles wie immer.
Denn wer BONAPARTE in den letzten Jahren schon einmal live gesehen hat, dem dürfte die eine oder andere Choreo bereits bekannt vorkommen. Spaß macht es trotzdem.
Während anfangs noch etwas hilflos mitgewippt und nur hier und da mitgetanzt wird, gibt es ab „Wir Sind Keine Menschen, Wir Sind Tiere“ kein Halten mehr. Pogo, Punk und gute Laune.
Die Setlist ist insgesamt gut aufgebaut und steigert sich stetig, ohne größere Ruhepausen. Und spätestens bei „Too Much“ kommen alle auf ihre Kosten. Es wird mit Essen gespuckt, Bier verschüttet, unter Sekt geduscht, sich ausgezogen,… BONAPARTY!
Das wird dem ein oder anderen in den vorderen Reihen zu viel. Abflug nach Hinten.
Das Set endet wie es begonnen hat. Ruhig, zurückgenommen, reduziert. "Into The Wild" ist der perfekte Ausklang für einen irrwitzigen Abend.
Anarchie, Sekt, Eskalation.
BONAPARTE.
Who Took The Yellow Little Pill?