13.10.2009: Mediengruppe Telekommander, Driver - Köln - Gebäude 9

13.10.2009
 

 

Vorsicht, ein Trend geht um!
Mehr als fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass die MEDIENGRUPPE TELEKOMMANDER sowohl Punks als auch einen bunten Gesellschaftsquerschnitt auf Plastikbeats in einen Tanzrausch versetzte. Im Trainingsanzug, mit Perücken und angeklebten Kotletten sowie mit Megaphon ausgestattet telekommandierte man damals munter das verblüffte Publikum. 3 Langspieler später ist Electro-Punk in aller Ohren, mal trashiger mal HipHop-affiner, Hauptsache es wird getanzt - die MEDIENGRUPPE ganz vorne mit dabei.



Am vergangenen Dienstag Abend gastiert das mittlerweile zum Trio avancierte Gespann im Kölner Gebäude 9 im Gepäck Chris Imler & Patric Catani aka DRIVER. Besagtes Duo gibt sich natürlich elektronisch, verbal trivial und erwartend tanzbar. Die Beats werden stoisch simple und durchschaubar gehalten, gerne werden Textfragmente eingesamplet, während Chris Imler hinter seinen Kesseln hockt. Doch die Frequenz der Beats stimmt und so wippen zumindest die ersten Füße zum Takt der Berliner. Das Ganze in sicherer Distanz von der Bühne.



Natürlich hat der Headliner des Abends keinerlei Probleme den Funken zum Publikum überspringen zu lassen. Im Gegenteil, man fühlt sich schon fast ein wenig von der Kontaktfreude eines besonders zugedröhnten Fans irritiert, baut jene Penetranz jedoch souverän in das eigene Set ein. Und so verspürt das Publikum bei Hits der ersten beiden Longplayer wie "Sprengkörper" oder "Trend" den ersten Bewegungsdrang und nimmt neue Tracks wie "Einer muss in Führung gehen" und "Dunkelziffer" wohlwollend auf. So richtig kann man das Gebäude 9 an diesem Abend jedoch nicht in Ekstase versetzen. Der Saal scheint sich seine Kräfte für das antizipierte Highlight aufzusparen. Und bei den ersten Takten des Bandhits "Kommanda" entlädt sich dann auch die aufgestaute Energie und die Räumlichkeit wird zur ausgelassenen Party, bei der auch die mittlerweile ein wenig verbrauchter wirkenden Protagonisten auf der Bühne ausgiebig und bis zum letzten Takt mitfeiern. Auf die Zugabe hätte man anschließend eigentlich verzichten können, aber was soll man machen, wenn sie bereits fest auf der Setlist eingeplant ist…