GHOST OF TOM JOAD sind auf großer Tour. Ihr Matterhorn ist seit Anfang Februar veröffentlicht und schon jetzt ein heißer Anwärter auf eines der Alben 2009. Zu Recht, wie man am Samstagabend im Kölner Gebäude 9 feststellt.
Doch bevor das die Münsteraner auf die Bühne steigen macht sich mit BEELINE aus Köln die Vorband breit. Diese faszinieren mit stinklangweiliger Musik die gerne einen Innovationspreis gewinnen würde und lässt eine Dreiviertelstunde wie eine halbe Ewigkeit erscheinen. Gut, dass es im Gebäude 9 einen feinen Vorraum gibt in den man sich getrost flüchten konnte.
Pünktlich um 22Uhr gingen die Lichter aus und GHOST OF TOM JOAD beginnen ihr sensationelles Set. Präzise, konzentriert und doch entspannt und locker. Sänger Henrik sah man seine Begeisterung an und auch die Euphorie die da noch immer in den Knochen steckt. Ebenso Drummer Christoph der sich bei jedem Song erneut in Ekstase spielt und nicht selten von seinem Hocker aufspringt und mit voller Wucht im Stehen weiter macht.
Hibernation is over stellt da gleich zu Anfang die ersten Nackenhaare gen Himmel. Unfassbar wie die Songs hier dargeboten werden. Der Sound ist heute glasklar und das Publikum genauso motoviert wie die Band. Sogar der zierliche Triangel-Gong (Wie ist da eigentlich das korrekte Wort?) wird mit eingebaut. Highlight. Großartig. Fuck, was für eine Band.
Besser war Deutschland mit Englischer Sprache sicherlich nie. Und dann die Single Into the Wild. Verdammte scheiße. Aus dem Staunen kommt hier eigentlich gar keiner heraus. Müde ist hier keiner, aber lauthals brüllen das alle und fast schon ohne kontrolle fliegen ein paar feiernde Menschen umher die mindestens genauso inbrünstig wie Henrik mitsingen. Da sieht man gerne mal darüber hinweg, dass vom Debüt nur zwei Songs gespielt werden. Darunter immerhin der Übersong Ill be there. Ein großartiges Konzert. Von Erschöpfung einer langen Tour übrigens keine Spur und das trotz Erkältung von Henrik. Wunderbar.