14.07.2011: Grand Griffon, Caleya - Aetherblissement - Köln

14.07.2011
 

 

Keine große Sache heute Abend: Zwei Bands, ein kleiner Club aka zweites und echtes Wohnzimmer, ein kurzes Vergnügen an einem grauen Abend unter der Woche. Muss ja aber nichts heißen. Und etwas Ausbruch und übersprudelnde Emotionen zum Feierabend sind ja nicht unbedingt das schlechteste, um seinen Tag ausklingen zu lassen.

Für sowas sind die Aether-Stammgäste CALEYA natürlich immer gut zu haben, die trotz ihres mittlerweile doch recht guten Stands in der Szene heute als erste Band ran mussten. Was sie so gut macht? Zum einen die Tatsache, dass ihre Themen viel mit Schmerz und inneren Konflikten zu tun haben, ihre Musik aber – im Gegensatz zu gängigen Szenenormen – nicht zwingend düster ist. Ihre Atmosphäre, ihre Kraft ist wie Balsam, während die Band eine Emotionalität verkörpert, vor der man einfach nur Respekt haben muss. Stimme und Vertracktheit der Songs mögen dabei gewöhnungsbedürftig sein, doch ein gewöhnen an diese Gewöhnungsbedürftigkeiten lohnt sich. Zumindest bei mir haben CALEYA durch diesen Abend endgültig gezündet. Aber klar: Live kommt die Dynamik aus lauten und vergleichsweise leisen Momenten auch einfach am besten rüber. Für jene leisen Momente packte der Sänger dann auch mal zwischendurch Tamburin und Xylophon raus, und gab diesen Momenten das gewisse Etwas. Ein mitreißender Auftritt.



Recht zügig folgte dann schon auch die zweite und letzte Band des Abends GRAND GRIFFON, einigen vielleicht bekannt als die Band des ehemaligen ESCAPADO-Sängers und TACKLEBERRY-Mitgliedern. Stilistisch wich man hierbei nicht groß von alten Pfaden ab, spielen GRAND GRIFFON doch auch Musik, die man am ehesten als deutschsprachigen Screamo kategorisieren kann. Dennoch: Spaß machte es trotzdem, da das Ganze (gerade vom Sänger!) emotional und energisch vorgetragen wurde und die Musik die richtigen Griffe und Zeile hatte, um nach der Show noch gut nachzuhallen. Geboten wurde dabei nichts außergewöhnliches, aber eben guttuendes, leicht aufwühlendes. Also genau das, was man sich für diesen Donnerstag-(Feier-)Abend versprochen hatte.