Die Stadt liegt unter einer dicken Decke Schnee begraben. Das einzige Ziel der Meisten die heute Abend noch unterwegs sind, dürfte die Wärme des heimischen Herds sein. Doch heute ist auch TURBOSTAAT in der Stadt und es haben sich immerhin knapp 100 Mutige durch die Schneemassen geschlagen um mit der Band in der Augsburger Musikkantine zu feiern. Wenn schon mal musikalisch was in der Stadt geboten ist, dann sollte das schließlich auch nutzen, denn durch die unmittelbare Nähe zu München wird Augsburg oft links liegen gelassen.
Pünktlich um 19.30 legt die Vorband des Abends UNTERTAGEN los. Die vier Aschaffenburger, die nach eigenen Aussagen die Tour „gewonnen“ haben, präsentieren einen angenehmen Indie Rock der leicht ins Ohr geht. Wirklich aufregend ist das zwar nicht und die recht kitschigen deutschen Texte lassen hinterlassen einige Stirnfalten, doch es gibt schon erste Reaktionen im Publikum. Insgesamt liefern die Jungs einen soliden Job ab, denn eigentlich hat wirklich jeder im Raum auf TURBOSTAAT gewartet.
Die lassen dann auch nicht lange auf sich warten und legen nach kurzer Umbaupause direkt mit Material vom aktuellen Album los. Sofort steht der Saal in Flammen und wirklich jeder singt textsicher mit.. Die Band nimmt solch eine Reaktion selbstredend dankend an und gibt auf der kleinen Bühne alles. Die Kommunikation auf der Bühne ist TURBOSTAAT typische ziemlich intensiv. Sänger Jan bewegt sich passend verrückt zur Musik über die Bühne und tanzt ständig mit Publikum und dem Rest der Band. So hat das Wetter doch auch was Gutes, denn es sind an diesem Abend tatsächlich nur Fans erschienen was eine fast schon intime Atmosphäre erzeugt.
Nach knappen 50 Minuten ist dann für die Meisten doch etwas überraschend erstmal Schluss. Doch schnell wird klar, dass es sich nur um eine kurze Verschnaufpause handelt und die Band springt schnell wieder auf die Bühne und leitet den zweiten Teil der Show ein. So wird von ganz alten Sachen (die mir persönlich noch unbekannt sind) über die Publikumslieblinge wie „Vormann Leiss“, das komplette Island Manöver gespielt. Und selbst da singt eigentlich noch ein jeder mit.
Nach der zweiten Zugabe ist das Publikum dann doch zufriedengestellt, die Band scheint trotz der doch etwas wenigen Anwesenden mehr als glücklich und so überlegen nicht wenige am folgenden Samstag auch nach München zum nächsten TURBOSTAAT Konzert zu fahren. Für derart anhängliche Fans kann eigentlich jede Band nur dankbar sein.
Ach ja und danke für den Sambuca!