Als ich an diesem Abend mich der Matrix näherte verspürte ich schon innerlich nichts Gutes. Der Vorplatz der Matrix war bereits belagert mit unzähligen Punks, die teils pöbelnd, teils friedlich sich auf das anstehende Konzert ihrer Helden vorbereiteten. Lautstark wurden die ersten Lieder der Leipziger Loikaemie angesungen und der Besitzer des nahe gelegenen REAL Supermarktes hatte bereits Angst um sein Hab und Gut.
Endlich in der Matrix wurde man durch die beiden Vorbands Schiefe Töne und Feuerwasser mehr schlecht als recht unterhalten. Die musikalische Qualität beider Bands war mehr als dürftig, aber das ist Punk wie er eben klingt: rotzig und dreckig. Nach längerer Umbaupause, auch bedingt durch das späte Auftauchen Loikaemies, gab es bereits beim Intro kein halten mehr vor der Bühne. Thomas, Eddie und Paul verwöhnten mit Songs wie "Trinkfestigkeit" oder "Wir zeigen mit dem Finger auf Euch" die Fans und bescherten der Security genug Arbeit. Leider kam es wohl innerhalb wie ausserhalb der Location zu größeren Vorkommnissen, so dass die Polizei einschreiten musste.
Ich war an diesem Abend von Loikaemie positiv überrascht, denn wenige Oi Bands begeistern mich heutzutage noch. Vielleicht liegt es bei den Leipzigern aber auch an ihrer Streetpunkmentalität und dem politischen Hintergrund der einzelnen Texte.