16.09.2008: Sido - Köln - Live Music Hall

16.09.2008
 

 


Aggrorapper und Maskenclown SIDO hat es eindeutig geschafft. Vom genitalfixierten Elternschreck hat sich der Prolet aus dem Märkischen Viertel in die multimediale Prime Time gearbeitet. Nach Hunderttausend verkaufter Platten, einer Autobiografie, unzähliger Fernsehauftritte im Talkshowformat, sogar bei N24 wurde SIDO mit einem Juryplatz bei den Popstars geadelt. SIDO ist eine hart arbeitende Entertainment Maschine und an diesem Abend konnte Köln und die Live Music Hall ein gut durchhexerziertes Unterhaltungsprogramm erleben.

2 Mal wurde das Event in eine größere Location verlegt auf das kleine Kinder mit ihren Eltern sowie ein bunter Durchschnitt aus allen gesellschaftlichen Schichten von der ersten Minute des früh startenden Sets an den "Arschficksong" fordern. Doch hierauf muss Köln zunächst eine ganze Weile warten und darf den Jägermeister kippenden Rapper regelmäßig zuprosten ("prost Köln!" "prost SIDO!"). Eine dicke Lichtshow, diverse platte Animationsunternehmungen von Back-Up Rapper ALPA GUN und SIDO ("Meine Publikumsseite ist lauter!" vs. "Nein, meine!") sowie ein Gardarobenwechsel später hat Köln "Carmen", "Mein Block" oder auch "Steh wieder auf" abgefeiert sowie Features von B-TIGHT oder auch HARRIS erlebt. Mit "Ein Teil von mir" zeigt SIDO, dass er nicht nur Partyhits raushauen kann, stellt jedoch beim regelmäßig skandierten "Dadadadada" glücklich fest, dass in Köln nur "Perverse Schweine" unterwegs sind. Länger müssen jene dann auch nicht mehr warten, sie bekommen ihren "Arschficksong" und zwar gleich 2 Mal hintereinander. Erschreckend ist in diesem Zusammenhang nur, dass das anwesende, weibliche Publikum mindestens genauso laut mitgröhlt wie die Männer. Ab Donnerstag kann man SIDO dann wieder erleben, wie er jungen Mädels jegliches Talent abspricht, oh du schöner Hedonismus.