Als wir um halb neuen im Musikzentrum auflaufen fangen gerade UNEARTH an und TWELVE TRIBES haben wir um fast eine Stunde verpasst. Dabei stand auf der Karte 20h Beginn.
So was hab ich im Musikzentrum schon ein, zwei Mal erlebt, dass es schon eine halbe Stunde vor eigentlichem Beginn losgeht. Das funktioniert ja aber generell nur, wenn auch früh genug Leute da sind. Hier war es der Fall, weil ja einige noch Karten ergattern wollten. Aber nix da: ausverkauft! Und das bekam man spätestens bei HATEBREED zu spüren, wo dann selbst die HC-Fans, die nicht so für UNEARTH zu gewinnen waren, sich in den Raum quetschten. Über irgendwelche Temperaturen im Musikzentrum kann ich mir glaube ich jeden Kommentar sparen. Da reicht der Kommentar: hot as hell!
Nun aber zurück zu UNERATH, denn über TWELVE TRIBES kann ich nichts weiter berichten, als dass was mir einige Freunde, die schon vor mir da waren sagten. Und laut deren Aussage waren TWELVE TRIBES auch sehr gut. Das lassen wir dann an dieser Stelle dann auch einfach mal ungefiltert so stehen. Nun zu dem, was ich dann aber wirklich gesehen habe. Und das war in UNEARTH der personifizierte Spaß. Der sich natürlich prompt beim ersten Song auch aufs Publikum übertrug, in einen unglaublichen Moshpit ausartete, alle zum Stage diven motivierte und zu zahlreichen Circle Pits. Wie auf einer Welle von Spaß, guter Laune, hartem Brett aus den Boxen, Bier uns Schweiß wogte der ganze Saal zu alten Krachern von UNEARTHs erstem Full Length so wie zum Beispiel Endless, The Great Dividers oder Black Hearts Now Reign, aber auch die neuen Sachen wurden mit gegröhlt, geshoutet und würdig gefeiert. A sich mutete das Ganze schon fast wie ein Happening an und nicht wie ein reines Konzert. Die beiden Gitarristen ließen sich immer wieder mit Bier über die Bierbong versorgen, spukten zwei Meter in die Höhe um die Spucke dann gekonnt wieder zu fangen und schafften es sogar irgendwie von der Bühne durch den halben Raum bis auf die Theke um dort einen Song lang abzugehen. Was kann man da mehr sagen als: grandios! Und nächstes Jahr im Februar/März so wurde dem Publikum, dass nach dem Auftritt immer wieder nach mehr rief, versprochen, da kommen sie wieder. Nach einer gemeinsamen Tour mit SLAYER in den USA. Und was soll ich sagen: Es kann dann nur gut werden. UNEARTH sind und bleiben eine absolute Liveband, die mit Herz, Spucke, Schweiß und Bier bei der Sache sind.
Nach dieser ersten Spaßfraktion, die weit mehr war als ein Anheizer, folgte dann die HC-Klatsche, das Urgestein, das Altbewährte aber immer wieder Spannende: HATEBREED. Da gibt es kein Halten mehr. Die Stimmung, die UNEARTH im Publikum bewirkt hat, steigert sich ins Unermessliche. Noch mehr Moshpit, noch mehr Circle Pit, noch mehr Stage Dives und sogar ein Lebensmüder, der sich über Bühne und Gestänge bis unters Dach hangelt und nach wahrem Flehen von HATEBREED-Sänger Jamey, diesen Verrückten doch bitte zu fangen, wurde das Ganze nicht zu einem Desaster, sondern zu einem wahren Spektakel auf das der sicher Gefangene Fan sichtlich stolz war. Nicht nur solche Sondereinlagen machten den Auftritt von HATEBREED jedoch so besonders, sondern das ganze Feeling im Musikzentrum, dass eine einzige Welle von Begeisterung war und besonders bei Sing-a-longs wie Perseverance, Live For This, Empty Promises oder This Is Now und eine beeindruckende Wall of Death. Als I will be heard angestimmt wurde und Jamey mit Now is the time for me to rise to my feet...loslegte, konnte man die explosive Spannung in der Halle fast greifen und der Moshpit wurde noch größer und intensiver. Ein wahres Live-Spektakel zum Mitmachen. Auch wenn man HATEBREED vielleicht auf CD etwas eintönig finden mag, live sind sie ein wahres Erlebnis. An diesem Abend ging keiner unverschwitzt oder unglücklich nach Hause. Da hat es sich gelohnt den Sonntag Abend mal nicht auf der Couch vor dem Fernseher zu verbringen.