Aufruhr in Emohausen! Chris Carrabba aka DASHBOARD CONFESSIONAL, der König des akustischen Herz-Schmerzes ist in der Stadt um in einigermaßen intimer Atmosphäre das Deutschland Release von "Dusk and Summer" zu promoten. Schon im Vorfeld hieß es "ausverkauftes Haus" und so konnte man sich auf einen heißen Abend in der Prime Club Sauna einstellen. Vor den der Location tummelte sich auch schon ein bunte Mischung aus jung und alt, auf der suche nach Karten. Die Schwarzmarktpreise dürften an diesem Abend auf ein lukratives Niveau gestiegen sein.
Drinnen war bereits das große Warten angesagt. Niemand wollte seinen hartnäckig erkämpften Stehplatz aufgeben und bereits lange bevor sich auf der Bühne auch nur irgendetwas tat, erhellte ein respektables Blitzlichtgewitter die Örtlichkeit.
Hintergrundgedudel aus, Spot an und los geht das Gekreische. Chris Carrabba betritt inklusive Band sowie sichtlich gut gelaunt die Bühne des überquellenden Prime Clubs. Mit dem Opener des neuen Albums, "Don't Wait", legt er mit kompletter Begleitung los und schiebt "Hey Girl" von " A Mark, a Mission, a Brand, a Scar " gleich hinterher. Das Publikum ist angeheizt und giert nach mehr. "Chris, you’re awesome!!!" tönt es lautstark von den Holländern neben mir und die Mädels probieren krampfhaft einen Blick an den groß gewachsenen Jungs in der ersten Reihe vorbei auf den Musiker mit seiner Gitarre zu erhaschen. "Play some old stuff!!" fordern verschiedene Fans und auch Carrabba weiß, was das Publikum glücklich macht. Eine famose Mischung aus "Swiss Army Romace" und "The Places You Have Come to Fear the Most" Tracks inclusive beider Titaltracks, "The Good Fight", "The Sharp Hint of New Tears" und "The Brilliant Dance" inklusive einer reinen Akustiksession sorgt für allgemeine Glückseeligkeit und nur das arg schief mitbrüllende Mädchen neben mir trübt ein wenig das Ereignis.
Chris Carrabba erweist sich im Laufe des Set als ausgezeichneter Entertainer, macht sich über seinen eigenen "Emo"-Status lustig, lädt die Fans auf einen Drink in sein Hotel ein, merkt flapsig an, dass das neue Album bekanntlich gar nicht mehr so neu ist und verspricht auch nach dem neuen Song "So Long, So Long", das gleich wieder altes Material auf dem Programm steht. Zwischendurch wird er auf dem Geländer stehend in die Menge gezogen und rettet sich ohne sein drahtloses Pack auf die Bühne zurück. Mit "Remember to Breathe" wird dann auch noch ein Song der "So Impossible" EP gespielt, bevor mit dem WHEATUS Cover von "Teenage Dirtbag" so langsam das Ende des Sets eingeleitet wird. Als Zugaben gibt es zum Abschluss noch "Vindicated" sowie, wie sollte es anders sein, "Hands Down". Nach 90 Minuten endet ein Konzertabend wie erwartet mit vielen strahlenden Gesichtern, einem misslungenen Stagedive-Versuch und der Gewissheit, dass DASHBOARD CONFESSIONAL bestimmt nicht nur Musik für Mädchen macht.
Tracklist:
"Don't Wait"
"Hey Girl"
"The Good Fight"
"The Sharp Hint of New Tears"
"The Swiss Army Romance"
"The Places You Have Come to Fear the Most"
"The Brilliant Dance"
"So Long, So Long"
"Again I Go Unnoticed"
"Screaming Infidelities"
"Remember to Breathe"
teenage dirtbag (cover)
"Stolen"
"vindicated" - Spider-Man 2 Soundtrack
"Hands Down"