Schweden, Amerika, England.
Deutschland.
Der bunt zusammengewürfelte Haufen hört auf den Namen FEWS, kommt aus Malmö und spielt Post-Punk.
Mittwochabend. Hamburg. Molotow SkyBar. Voller Körpereinsatz.
Den Vorband-Slot übernehmen die Locals von DIE CIGARETTEN. Deutschsprachiger Post-Punk „gegen Tabakkonzerne und was sie uns wegnehmen und dann behaupten, wir müssten es von ihnen kaufen“.
Diesmal nicht im Karatekeller, in dem DIE CIGARETTEN letztes Jahr vor Weihnachten ihren ersten vollen Raum feiern konnten, sondern zwei Stockwerke höher in der SkyBar. Voll ist es dennoch. Lieblingsclub.
Laut, quer, anders. Zwischen Liebe und Hass, guter und schlechter Laune, zwischen Indie, Pop und Post-Punk. Irgendwo zwischen allen Stühlen. Ungestüm und provokant. Der perfekte Einstieg.
Wer die Hamburger verpasst hat, hat in den nächsten Tagen noch ein paar Mal die Möglichkeit die Band live zu erwischen. Ob in Altona oder beim Soli-Konzert für den Otzenbunker im Hafenklang. Unbedingt nachholen.
Und wer noch mehr über die Band erfahren möchte, kann dies hier tun
– Allschools-Interview mit DIE CIGARETTEN:
https://www.allschools.de/article/show/DIE_CIGARETTEN_im_Interview_1553021259253
FEWS. Schwedisch-Englisch-Amerikanische Indie-Rock-Post-Punk-…-Band aus Malmö. Seit 2012 aktiv. Schwer zu greifen. Episch langes Intro, Gitarre unters Kinn, Abfahrt.
FEWS strotzen nur so vor Energie. Bereits nach dem ersten Song wird es Sänger Fred Rundqvis zu warm unter seinem Hut. Weg damit. Aus jeder Pore tropft der Schweiß. Jede Pore voller Energie.
Die Lieder der Schweden bauen sich immer wieder langsam auf, erzeugen mehr und mehr Spannung, ehe sie krachend in sich zusammenfallen und all die aufgenommene Energie entladen. Bei Sänger Fred Rundqvis entlädt sich die Energie im wippenden Fuß. Andere Bandmitglieder lassen ihre Energie am Verstärker raus, der krachend auf dem Bühnenboden landet.
Die Musik ist schwer zu fassen. Irgendwo zwischen Post-Punk, Indie und Pop. Mal laut, mal leise, mal schnell, mal langsam. Tempowechsel, Lautstärkewechsel und wieder von vorne. Musik-Kreislauf. Hamburg wird sanft in Trance gebettet, um Sekunden später unsanft geweckt zu werden. Geladen, spannend, unvorhersehbar.
FEWS sind gut aufgelegt und haben sichtlich Spaß an ihrem Set. Es herrscht eine angenehme, sympathische Stimmung zwischen Zuschauern und der Band an sich. Zwar sind Ansagen Mangelware, dafür wird innerhalb der Band viel kommuniziert. Auch während den Songs.
Um sich abzukühlen, schüttet sich der Sänger immer wieder Wasser in den Nacken. Dies scheint jedoch nicht allzu viel zu bringen. Schweißgebadet steht der Sänger vor seiner Band. High Five an den Schlagzeuger. Jener hat in seinem weißen Unterhemd die bessere Kleidungswahl getroffen.
Das Hamburger Publikum schweigt, ist still und hört zu. Größtenteils zumindest. Einzig zwischen den Songs wird es laut. Applaus. Rufe. Nächster Song. Es wird mitgewippt, gefilmt, fotografiert, aber auch intensiv getanzt.
Die technischen Probleme beim letzten Song werden weggelacht. Die Verletzung die sich Sänger Fred Rundqvis beim letzten Song am Auge zuzieht nicht. Wie sich der Sänger genau verletzt hat, bleibt den meisten verborgen. Eine aufmerksame Zuschauerin reagiert jedoch prompt - Kühlpack aufs Auge und ab in den Backstage-Bereich. Zugabe fällt aus. Dafür gibt´s am Merchandise-Stand Platten von der Band persönlich.
Hamburg.
DIE CIGARETTEN.
FEWS.
Voller Körpereinsatz.
Passt wie gespuckt.