21.08.2009: Caliban, Zero Mentality - Turock - Essen

21.08.2009
 

 

Es ist schon beinahe Tradition, dass CALIBAN ihre CD-Releasepartys im Essener Turock feiern und daraus im familiären Ambiente ein großes Ereignis machen. „Say Hello to Tragedy“ heißt das gute Stück und ist um einiges härter, rauer und elektronischer als die Silberlinge zuvor. Auf der Bandpage groß angekündigt: Eintritt ab 16 Jahren. Wegen dem Jugendschutzgesetz bedeutet das striktes Rauchverbot im sonst so verqualmten Club. Die feierwütige junge Meute, scharrt gegen viertel nach 8 bereits sehr ungeduldig mit dem Füßen, denn laut Homepage sollte es doch schon vor einer Dreiviertelstunde losgegangen sein.

Doch genug des Wartens, denn schon betreten ZERO MENTALITY die Bühne. Helden des Potts und wie immer Support bei der CD-Releaseshow von CALIBAN. Im Las Vegas-Look mit halboffenem Leoparden-Hemd und enger, grauer Jeans fegt Sänger Ben Fink über die Bühne, taumelt und reißt alle mit. Der Sound der Jungs ist der Hammer, aber die Stimme leider kaum zu hören. Da hat der Mischer echt nicht aufgepasst. Erst zum Ende hin wird es besser. Auch die Menge taut langsam auf und singt im Refrain von „Black Rock“ fleißig mit „ooooohhoooohoooooohhhh“. Zwischendurch gibt es Spuckfontainen vom Fronter, von denen so mancher Erste-Reihe-Steher getroffen wird.

Dann kommt die Verlosung: eine kleine Werbeveranstaltung für Converse und Eastpack und als Hauptpreis winkt ein handsigniertes Exemplar der brandneuen „Say Hello to Tragedy“. Herzlichen Glückwunsch an die Karten 8, 15, 130 und 42.

Nach einer Umbaupause lassen sich die Bandmitglieder von CALIBAN gebührend abfeiern. Selbst das Betreten der Bühne ist Performance. Erst Schlagzeuger Patrick, dann die beiden Gitarristen Marc und Denis, Basser Marco und schließlich Frontmann und personifizierter Wirbelwind Andy. Die Gabelfinger gehen in die Höhe, die Menge geht tierisch ab. Insgesamt 17 Songs stehen auf der Set-List (siehe unten), davon nur 6 Songs vom neuen Album. Eine solide Mischung also. Hinter der Band prangt das Cover der neuen CD als riesiges Banner. Links und rechts von der Schlagzeug-Empore zwei Aufsteller im gleichen Stil mit großem C und zwei integrierten LED-Lichtsäulen, die – durch eine Lichtorgel programmiert - abwechselnd blau, grün und weiß aufleuchten. Insgesamt eine für Clubverhältnisse sehr aufwändige Lichtshow. Wie bei jeder guten Hardcore-Show darf die „Wall of Death“ (bei „I've Sold Myself“) und die obligatorische Aufforderung zu Circle Pit und Stagedives nicht fehlen. Zuerst wird das nur zögerlich angenommen, doch etwa zur Mitte der Show, beginnen sich die ersten obenrum zu entkleiden, denn es wird langsam verdammt heiß!! Kurz vor Ende (bei „Between the World“) stürzt sich Andy rückwärts in die Menge, hängt dort mit dem Kopf nach unten und strampelt mit den Beinen himmelwärts, lässt sich dabei überhaupt nicht aus der Ruhe bringen und shoutet was das Zeug hält. Am Ende folgt ein Sturm auf die Bühne und Crowdsurfen auf den Crowdsurfern. Konfetti, zwei Zugaben und es ist vorbei.

Die U18-Jährigen müssen jetzt nach Hause. Der Rest darf im Turock weiterfeiern.

Setlist CALIBAN:

1.Love Song
2.I Rape Myself
3.The Revenge
4.I've Sold Myself
5.Forsaken Horizon
6.My Time Has Come
7.24 Years
8.Nowhere to Run, No Place to Hide
9.Liar
10.Stop Running
11.Caliban's Revenge
12.I Will Never Let You Down
13.Between the World
14.No One is Save
15.Nothing is Forever
16.Unleash Your Voice
17.It's Our Burden to Bleed