21.06.2018: THRICE, BRUTUS - Berlin - Huxleys

28.06.2018
 

 

Es dauerte nicht lange, und das Berliner Konzert von THRICE musste in eine größere Location verlegt werden. So wurde aus dem SO36 das Huxleys zum Ort des Geschehens. Überraschend kam es nicht wirklich – haben sich die Kalifornier doch einige Jahre (bis auf eine Show in Köln 2016) nicht blicken lassen, was natürlich auch an der zwischenzeitlich eingelegten Pause der Band lag. Umso größer war dann aber eben der Andrang auf die Karten für die insgesamt vier Deutschlandtermine.

Das Huxleys füllte sich schnell und auch die Ränge waren in kürzester Zeit gut besetzt. Und so durften BRUTUS den Abend bereits vor vollem Haus eröffnen. Das Trio aus Belgien um Frontfrau Stefanie Mannaerts, die gleichzeitig sowohl das Mikro als auch die Drums übernimmt, hatte die Menge relativ schnell auf ihrer Seite. Der Mix irgendwo aus Post-Hardcore, Punk und Prog-Rock, der dazu noch ziemlich laut aus den Boxen kam, passte wunderbar ins Vorprogramm von THRICE und so dürfte die Band an dem Abend definitiv ein paar neue Zuhörer gewonnen haben.

Nicht weniger laut wurde es dann auch bei THRICE, die ihr Set mit ''Hurricane'', dem Opener ihres aktuellen Albums ''To Be Everywhere Is To Be Nowhere'' eröffneten. Da fegte von Beginn an eine mächtige Soundwelle durchs Huxleys. Mit den drauffolgenden ''Silhouette'' und ''Of Dust And Nations'' wurde auch gleich ein positiver Punkt des Abends ersichtlich: Die Band hatte eine schöne und ausgewogene Setlist im Gepäck.Verständlicherweise wurde der meiste Platz den Songs vom aktuellen Album eingeräumt. Trotzdem war von jeder LP, bis auf ''Identity Crisis'', mindestens ein Track dabei und so deckte man an dem Abend jede Phase der Band ab. Obendrauf bekam man mit dem erst kürzlich veröffentlichten ''The Grey'' sogar noch einen neuen, bisher auf keiner Veröffentlichung zu findenden, Song zu hören. THRICE sind keine Band, die zwischen den Songs viele Worte verliert. So verzichtete man auf halbherzige Ansagen und ließ stattdessen lieber die Musik sprechen. Dementsprechend fiel auch die Bühnen- und Lichtshow relativ dezent aus.

Der Sound war zwar laut, aber dennoch sehr gut abgemischt. Lange war mir im Huxleys kein so guter Sound mehr untergekommen. Nichtsdestotrotz dürfte die Lautstärke bei einigen Besuchern, in den Tagen nach dem Konzert, noch einiges an Ohrensausen hervorgerufen haben.
Nach ''The Long Defeat'' verabschiedete sich die Band erst einmal von der Bühne, um kurze Zeit später, unter großem Jubel, für die Zugabe zurück zu kommen. Und die hatte es in sich. Mit ''The Artist in the Ambulance'' und ''Deadbolt'' wurden dann auch noch mal Fans der ersten Stunde glücklich gemacht. Den krönenden Abschluss fand der Abend jedoch mit dem krachenden und starken Track ''The Earth Will Shake'', der als abschließender Song eine sehr gute Figur machte.

 

Bilder vom Konzert gibt es hier: THRICE